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„Steh auf!“

Jochen Eber über Markus 5,41-42.

Jesus nahm die Hand des Kindes und sagte zu ihm: "Talita kum!", das heißt: Mädchen, ich sage dir: Steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging einige Schritte umher.

Markus 5,41–42

Sie kennen vielleicht auch Senioren, die noch die Tageszeitung auf Papier lesen. Manche fangen täglich ihre Lektüre mit den Todesanzeigen an. Diese Nachrichten berühren die Leser am meisten. Vor allem, wenn sie die Verstorbenen gekannt haben.

Die meisten sind erschüttert, wenn sie vom Tod junger Menschen oder gar von Kindern hören oder lesen. Ich kann erahnen, welchen entsetzlichen Verlust die Eltern erleiden. Auch wenn ich die Familie nicht kenne.

Die Mutter hat ihr Baby unter Schmerzen zur Welt gebracht. Mutter und Vater haben sich über jedes Lächeln gefreut. Sie haben die ersten Worte und die ersten selbständigen Schritte ihres Kindes bejubelt.

Wie schrecklich ist es dann, wenn das Kind schwer krank wird und stirbt. Das ist nur schwer zu verkraften.

Die Bibel erzählt von einem Mädchen, das mit 12 Jahren verstorben ist. Sie war das einzige Kind ihrer Eltern. Jairus hieß ihr Vater. Als Mitglied im Synagogenvorstand war er ein bekannter und einflussreicher Mann in der kleinen Stadt Kapernaum am See Genezareth.

Dieser Synagogenvorsteher schämt sich nicht, sich mit seiner großen Sorge um sein krankes Kind an Jesus zu wenden. Das war riskant. Er könnte dafür aus der Synagoge ausgeschlossen werden, seinen Posten und sein Ansehen in der Gesellschaft verlieren. Trotzdem kniet Jairus vor dem umstrittenen Wanderprediger nieder. Er fleht Jesus an: „Meine Tochter liegt in den letzten Zügen; komm doch und lege deine Hände auf sie, damit sie gesund wird!“

Jesus sieht die unbeschreibliche Not des Vaters. Er sieht die Hoffnung, das Vertrauen dieses leidgeplagten Vaters: Nur Jesus kann jetzt noch helfen!

Im Haus des Vorstehers hat sich mittlerweile eine große Trauergemeinde versammelt. Das Mädchen ist bereits verstorben. Flötenspieler begleiten die herzzerreißende Klage der Frauen. Die Totenklage ist so laut, dass Jesus die lärmende Menge aus dem Haus schickt. Er sagt: „Was lärmt und weint ihr? Das Kind schläft!“ Nicht unter den Augen der großen Öffentlichkeit will Jesus die Tochter des Jairus ins Leben zurückrufen. Es reicht, dass Jesus die Hand des Mädchens nimmt und sagt: „Talita kum!“, das heißt: Mädchen, ich sage dir: Steh auf!"

Jesus zeigt: Ich bin der Herr über Tod und Leben. Ich kann Leid in Freude verwandeln. Jairus und seine Frau sind überglücklich, als sie ihre Tochter wieder in die Arme schließen. Die Eltern haben auf die Hilfe von Jesus vertraut. Der Glaube an Jesus überwindet sogar den Tod. Wer glaubt, den erwartet das ewige Leben bei Gott.

Martin Luther hat zu dieser Bibelstelle gepredigt: Wenn ein Christ stirbt, sehen unsere Augen einen Toten. Diese menschlichen Augen soll ich schließen. Ich soll die geistlichen Augen öffnen, die auf das Wort Gottes sehen. Dann werde ich finden, dass dieser Mensch nicht tot ist. Sondern er lebt jetzt vor Gott. Und Luther ermutigt uns: „Lerne den Unterschied zwischen menschlichen Augen und Christen-Augen. Christen-Augen sind solche Augen, wenn sie den Tod, Sünde und Hölle sehen, dann sagen sie gewiss: Ich sehe keinen Tod, ich fühle keine Sünde, ich bin nicht verdammt. Sondern ich sehe durch Christus nur Heiligkeit, Leben und Heil.“ – Wenn ein Christ gestorben ist, dann kann ich dennoch getrost sein. Ganz besonders, wenn es ein Kind war. Wenn ich am Sterbebett stehe oder am Grab, dann bin ich gewiss: Jesus hat dem Tod die Macht genommen. Er hat schon vor dem Tod jedem, der glaubt, ewiges Leben geschenkt.

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