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/ Wort zum Tag

Staunen, was auf uns wartet

Peter W. Henning über Offenbarung 7,9.

Johannes schreibt: Ich sah, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm.

Offenbarung 7,9

Was für eine Zukunftsvision wird uns doch mit dem Tageswort aus Offenbarung, Kapitel 7 Vers 9 vor Augen gemalt:

«Ich sah – und siehe! Eine grosse Schar, die niemand zählen konnte! Aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen! Sie alle standen vor dem Thron Gottes und vor dem Lamm Christus».

Diese Schau verdanken wir dem Jesusjünger Johannes. Er war alt geworden. Trotzdem war er immer noch tätig als Bischof der Gemeinden in und um Ephesus. Weil er beliebt und einflussreich war, wurde er während der Christenverfolgung des römischen Kaisers Domitian um 90 nach Christus auf die Felseninsel Patmos in der Ägäis verbannt. Er sollte mundtot gemacht werden. Damit sollte den Gemeinden ihr über achtzigjähriger Hirte und geistlicher Vater genommen werden.

Aber Domitian hatte sich verrechnet! Johannes redet bis heute zu uns! Sein Evangelium hat eine besondere Tiefe und Innigkeit. Und seine Offenbarung – das letzte Buch der Bibel – spendet der Christenheit bis heute Trost und Halt. Besonders dann, wenn sie unterdrückt und verfolgt wird.

Unserem Tageswort geht die Schilderung schwerer globaler Erschütterungen voraus. In sechs Abfolgen überstürzen sich apokalyptische Ereignisse und Entwicklungen in Natur und Kultur. Wer sie heute liest und hört, erschrickt. Denn Johannes sieht und beschreibt in surrealen Bildern, was wir seit Jahrzehnten in zunehmender Intensität auf unserer Erde beobachten.

Nach der sechsten Vision ändert sich die Szenerie: Johannes wird plötzlich Zeuge eines himmlischen Gottesdienstes: Er sieht die vereinten zwölf Stämme Israels. Sie sind als Gottes Eigentum gekennzeichnet. Und zeitgleich sieht Johannes die universale, internationale Kirche Jesu Christi als eine unzählbare Schar. Aus allen Kontinenten und Kulturen singen, rufen, jubeln und beten sie unisono «Amen, Lob und Ehre, Weisheit und Dank, Preis, Kraft und Stärke unserem Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit – Amen!» (Vers 12).

Johannes ist überwältigt und fragt nach: «Wer sind diese in Weiss gekleideten Menschen?»

Und die Antwort? Es sind ausgerechnet diejenigen, die als Juden und Christinnen in der Welt immer wieder verfolgt, gepeinigt, entrechtet, inhaftiert, vertrieben und getötet werden.

Ausgerechnet diejenigen also, die so oft auf der Verliererseite stehen.
Ausgerechnet ihnen verleiht Gott Würde und Ehre.
Ausgerechnet ihnen trocknet Gott die Tränen
Ausgerechnet ihnen schenkt Gott ewige Gemeinschaft, mit Ihm – Gott selbst! 

In der Adventszeit tröstet uns diese Vision jetzt mit einer dreifachen Hoffnung!

  • Wir alle träumen von der Einheit aller Glaubenden. In Israel und in der weltweiten Kirche versuchen viele, trotz mancher Differenzen einander zu achten und Gräben zu überwinden.
    ADVENT – Gott vollendet, was sich hier und da als geistliche Gemeinschaft andeutet.
  • Das Verhältnis zwischen Juden und Christen ist aber immer noch belastet. Der wiederauflebende Antisemitismus ist absurd. Umso mehr wächst die Sehnsucht nach Normalität und respektvoller Begegnung.
    ADVENT – Gott bringt zustande, was wir offensichtlich nicht können.
  • Wir mögen sie nicht: Den Nationalismus mit seiner kleinkarierten Überheblichkeit, den Populismus und Rassismus mit ihren schlimmen Vorurteilen. Jede Trennlinie ist schmerzhaft!
    ADVENT – Gott schafft, was wir nur ansatzweise können: Frieden und Versöhnung der Völker in Vollkommenheit

ADVENT – das alles kommt auf uns! Johannes hat es schon geschaut.
Wir dürfen immerhin schon staunen, was auf uns wartet!

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Anstoß

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Kommentare (5)

Peter J. /

Was für eine sonderbare Unschärfe in christlichen Kreisen, nicht nur bei Herr Henning, beim Thema Israel! Ich frage mich da: Ignorieren sie die kritischen Stellen, zB Johannes 8? Geistliche Einheit mehr

Margreet M. /

Wow was für eine herrliche Zukunft!!
Vielen dank für die Andacht.

Doris M. /

Danke, dass ich das Wort zum Tag für eine Witwe kopieren darf - also nur zum privaten Gebrauch - sie freut sich jeden Morgen darauf.
Gesegnete Weihnachtszeit und DANKE für Ihren wertvollen Dienst.

Hans-Rainer P. /

Warum sagen Sie "Christinnen" und nicht "Christen"? Mit dem Wort Christen sind doch schon immer Männer und Frauen gemeint und angesprochen! Warum beugen Sie sich als Christ unter die Gender-Sprechweise?

Ernst u Jacqueline G. /

Herzlichsten Dank und Gottes Segen!!