So einfach

„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!“ (Matthäus 7,12)

„So einfach ist das also mit dem christlichen Glauben“... Doch dann dachte ich weiter: Wenn etwas so einfach klingt, dann muss ich genauer hinschauen, um nicht auf eine falsche Spur zu geraten.

Das Wort von Jesus hört sich fast so an wie das geflügelte Wort „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu!“ Aber das Jesus-Wort klingt anders. Das Allerwelts-Wort ist negativ. Es zielt auf die Unterlassung schädlicher Handlungen. Das Bibelwort ist positiv. Jesus ruft seine Jünger auf, als erstes Gutes zu tun und darauf zu hoffen, dass das Echo gleichermaßen gut ist.

Sind Sie schon einmal mit einem Schiff in Berchtesgaden über den Königssee gefahren? An einer Ufersteilwand greift der Schiffer zu einer Trompete und bläst einige Töne in Richtung Ufer. Und dann kommt ein klares Echo zurück. Je klarer die Töne der Trompete sind, umso klarer ist auch das Echo.

Nun weiß ich aus leidvoller Erfahrung, dass es in unserer Welt manchmal ganz anders läuft:

Eine Mutter hat sich für ihre Familie aufgeopfert. Aber sie bekommt keinen Dank und keine Anerkennung zurück. Man nimmt ihre Liebe als selbstverständlich zur Kenntnis.

Ein Dreher hat in seinem Betrieb immer gute Arbeit abgeliefert. Auf ihn war immer Verlass. Und nun wird er entlassen.

Ein Mann hat seine krebskranke Frau mit Hingabe gepflegt. Aber in ihrem Testament hat sie festgelegt, dass ihre Tochter aus erster Ehe das ganze Erbe bekommt. Der Mann aber geht leer aus.

Sicher können Sie ähnliche Geschichten berichten.

Was nun? Wie soll ich mit diesem Jesus-Wort umgehen? Wenn ich nach diesem Wort von Jesus leben will, dann stoße ich an die Grenze meiner Möglichkeiten. Um so zu leben, brauche ich eine andere Kraft. Ich brauche die Kraft von Jesus.

Der Abschnitt aus der Bergpredigt, zu dem der Bibelvers aus dem Evangelium gehört, beginnt mit „Bittet, so wird euch gegeben. Sucht, so werdet ihr finden. Klopft an, so wird euch geöffnet.“

Wenn mir also die Kräfte für ein Leben, dem Jesus-Wort gemäß, ausgehen, wenn mir die klaren Töne ausgehen, dann gehe ich zu Jesus in die Übungsstunde. Und ich werde erleben, wie auch ein klares Echo zurückkommt.

Bei der EXPO in Hannover erzählte mir eine junge Mitarbeiterin ihre Lebensgeschichte.

Sie kam aus einem nichtchristlichen Elternhaus als Au-pair-Mädchen in eine christliche Familie in den USA. Die haben das Mädchen mit so viel Liebe aufgenommen, dass sie ihr Herz nach und nach für das Evangelium öffnete. Sie wurde Christ und hat mit Freude bei der EXPO mitgearbeitet.

Lassen Sie uns um die Kraft von Jesus bitten und dann hingehen und tun, was er sagt!