Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Sicher ans Ziel

Christoph Wolf über Psalm 32,8.

Ich hatte es eigentlich gar nicht gewollt. „Bisher ist es doch auch ohne ganz gut gegangen“, so war meine Rede. Aber dann bekam ich es zum Geburtstag von meiner Frau geschenkt. Seitdem nutze ich es regelmäßig und mit Erfolg. Wovon rede ich? Ich rede von meinem Navigationsgerät, meinem „Navi“. Seit 20 Jahren leistet es mir gute Dienste. Als ich noch häufig abends unterwegs war und mich in fremden Städten und Dörfern zurechtfinden musste, hab´ ich es besonders schätzen gelernt. Nur 2 bis 3-Mal hat es mich nicht richtig geleitet. Aber was ist das schon in 20 Jahren. In manchen Situationen hab´ ich mir so ein „Navi“ für meinen Lebensweg gewünscht, besonders dann, wenn es unübersichtlich wurde und schwierige Entscheidungen anstanden. Vermutlich bin ich mit diesem Wunsch nicht allein.

Der heutige Vers aus der Herrnhuter Losung lautet: „Ich will dich mit meinen Augen leiten,“ sagt Gott. Ein göttliches Navi sozusagen. Gott hat den Beter des 32. Psalms, dem König David, dieses Angebot gemacht. Der war mit seiner Sünde zu Gott gekommen und hatte Vergebung erfahren. Sünde, das meint ja nicht irgendwelche moralischen Vergehen. Bei Sünde geht es um Zielverfehlung. Das Ziel verfehlen, welches Gott für jeden Menschen hat, das ewige Leben. Gott bietet David und auch uns an, dass er uns mit seinen Augen leiten will, weil er möchte, dass wir dieses Ziel erreichen, also einst bei ihm ankommen. Es ist mit diesem Angebot Gottes wie mit dem Navi, ich kann es nutzen oder auch nicht. Ich kann mich nach den Angaben richten, oder meinen, ich weiß es besser und eigene Wege gehen. Ein Navi drängt seine Angaben zum Weg genau so wenig auf, wie Gott uns sein Wort und seinen Willen aufdrängt. Aber wer ans Ziel will, der tut gut daran, den Angaben des Navis und dem Wort Gottes zu folgen. Der ganze Vers 8 aus Psalm 32 lautet: „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.“

Eine Ansage des Navis ist immer besonders problematisch, wenn die Stimme sagt: „Wenn möglich bitte wenden!“ Diese Ansage kommt immer dann, wenn ich mich nicht habe leiten lassen, sondern gemeint, den besseren Weg zu kennen, oder wenn ich aus anderen Gründen die Stimme einfach ignoriert habe. Der Beter des Psalms hat vermutlich dieses „Bitte wenden!“ auch gehört. Er war vom Weg abgekommen und hatte Schuld auf sich geladen, die ihn zu Boden gedrückt hat. Nun ist er umgekehrt, hat Vergebung erfahren und konnte seinen Weg fröhlich fortsetzen.  So bekennt er es in seinem Gebet. Es lohnt sich, den Psalm 32 im Zusammenhang zu lesen und dem Angebot der göttlichen Navigation zu vertrauen.

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (3)

Rainer /

Danke für die zielgerichtete Auslegung.

Christoph D. /

"Es lohnt sich, den Psalm 32 im Zusammenhang zu lesen und dem Angebot der göttlichen Navigation zu vertrauen."
Daraus ist abzuleiten, dass dieses Navi bis zum Ziel ununterbrochen zur Kurskorrektur mehr

Silvia B. /

Vielen Dank! Das haben Sie sehr gut geschrieben...Sehr nachdenkenswert..., u. nach-hoerenswert / den Psalm werde ich mir heute anhoeren, vl. Gr.