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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Schwarzer Peter

Markus Baum über Jakobus 1,14

Sondern ein jeder, der versucht wird, wird von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt.

Jakobus 1,14

„Die Schlange war’s.“ Bereits Adam und Eva kannten das lustige Schwarzer-Peter-Spiel. Es ist etwas schief gelaufen – und jede und jeder schaut unter sich und deutet mit dem Finger auf den Nebenmann oder die Nebenfrau oder im konkreten Fall auf das Reptil.

Die Schlange war bestimmt nicht ganz unbeteiligt am Sündenfall, aber unsere Stammmutter Eva hätte auf ihre Schmeicheleien nicht eingehen müssen. Niemand hat sie gezwungen, die giftige Saat des Misstrauens auch noch zu wässern und aufgehen zu lassen. Das ware ihre eigene Entscheidung. Und niemand hat Adam gezwungen, in die leckere Frucht zu beißen.

Auf die Frage nach dem Ursprung des Bösen in der Welt landen viele Denkerinnen und Denker irgendwann beim Freien Willen: Gott hat uns Menschen damit begabt; der Homo Sapiens ist eben nicht rein triebgesteuert, nicht willenloses Opfer seiner Instinkte. Wir können uns entscheiden. Sind nicht dazu verdammt, jeder Versuchung wehrlos nachzugeben. – Ziemlich am Ende der Bibel, im Jakobusbrief, stellt ein früher Lehrer und Leiter der christlichen Gemeinde klar: „Wenn jemand in Versuchung gerät, ist es seine eigene Begierde, die ihn reizt und in die Falle lockt.“ (Jakobus 1,14 NGÜ)

Die Versuchung lauert überall, und sie kommt aus uns selbst. Die Bitte im Vater unser „Führe uns nicht in Versuchung“ verweist uns auf uns selbst zurück. Gott testet seine Leute gelegentlich und verhindert auch nicht grundsätzlich, dass Menschen in Versuchung geraten. Aber hauptsächlich arbeitet Gott daran, dass er seine Lieblingsgeschöpfe erlöst – und sie widerstandsfähig macht gegenüber dem Bösen.

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