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/ Wort zum Tag

Schulden erlassen

Daniel Eschbach über 5. Mose 15,10.

Dein Herz soll sich’s nicht verdrießen lassen, dass du deinem armen Bruder gibst.

5. Mose 15,10

„Spare in der Zeit, so hast du in der Not!“ So haben meine Großeltern noch gemahnt und sich in ihrem Leben danach gerichtet. Mit diesem Grundsatz kommt man heute auf den ersten Blick nicht mehr weit. Es heißt, sparen lohne sich nicht mehr bei den tiefen Zinssätzen. Ganz abgesehen davon glauben ja viele, sie seien schon heftig am Sparen, wenn sie ihre Ausgaben ein wenig reduzierten. Das Sparen ursprünglich meinte, Geld für spätere Ausgaben auf die Seite zu legen, wissen viele nicht mehr.

Sparen ist nicht mehr in. Schulden zu machen dafür umso mehr. Was man haben will, kauft man sofort, halt eben auf Kredit. Es wird einem ja auch leicht gemacht. Dass so immer mehr in eine Schuldenfalle geraten, aus der sie sich selbst nicht mehr befreien können, wird geflissentlich verdrängt. Bis dann einer tatsächlich in der Schuldenfalle sitzt. Dann hetzt man ihm Inkassobüros an den Hals, pfändet seinen Lohn und unternimmt auch sonst alles, um unbarmherzig möglichst viel von den Schulden doch noch einzutreiben. – Ob unsere Schuldenwirtschaft wirklich das Gelbe vom Ei ist?

Das Alte Testament präsentiert ein alternatives Konzept. Ich wüsste gerne, ob es einmal in echt funktioniert hat. Vielleicht ist es ja eine Utopie, die bisher unverwirklicht geblieben ist. Doch ein Versuch könnte sich lohnen, weil so das Miteinander der Menschen viel stärker wäre.

Worum geht es? In 5.Mose 15 wird verfügt, dass alle sieben Jahre sämtliche Schulden in Israel erlassen werden müssten. Zu Gottes Ehre, notabene. Schuldenberge könnten so gar nicht entstehen. Jeder hätte regelmäßig eine Chance, wieder bei Null - und nicht Millionen unter Null – neu anzufangen. Wäre das nicht toll? – Klar, es würde in der Finanzbranche zu einer Massenarbeitslosigkeit führen. Und Millionäre oder gar Milliardäre gäbe es wohl auch keine mehr. Dafür hätte jeder die Chance, sein Leben gut zu gestalten. Selbst den arbeitslosen Bankern wäre geholfen, weil ja jeder jedem helfen müsste. Und dazu heißt es in 5.Mose 15,10: «Hilf ihm gern, tu es nicht widerwillig! Dafür wird dir der HERR auch alles gelingen lassen, was du unternimmst.»

Einander regelmässig alle Schulden erlassen. Dafür sorgen, dass es nicht einen einzigen Armen gibt im Land. Erleben, dass Gott allen genug zu einem guten Leben schenkt. Das alles steht in 5. Mose 15. Es klingt wirklich utopisch, unrealistisch, unmöglich …

Doch bevor man dieses Modell mit guten ökonomischen Gründen ins Reich der Märchen verbannt, ist zu bedenken: Genauso funktioniert Gottes Reich. Was macht Gott in Christus anderes als uns regelmäßig sämtliche Schulden zu erlassen? Sogar viel häufiger als alle sieben Jahre? Er hilft uns gern und wünscht sich nur, dass wir mit den Mitmenschen so umgehen, wie er mit uns.

Dann könnte sich das Experiment doch lohnen. Statt unbarmherzig von den anderen zu fordern, was sie uns unserer Meinung nach schuldig sind, könnten wir versuchen, offen auf Mitmenschen zuzugehen. Ihnen die Schulden zu streichen. Unsere Anforderungen und Erwartungen an sie senken. Einander gern helfen. Dann zusammen und mit Gottes Hilfe das Leben gestalten. Und staunend erleben, was er alles gelingen lässt! – Bist Du dabei?

 

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Kommentare (1)

Martin H. /

Ich wollte helfen, und benötige jetzt selbst Hilfe, da ich in der Schuldenfalle sitze.
Dieser Artikel war für mich bestimmt, so fühle ich!
Ich danke Gott, dass er mir den Weg weisen will.