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Schritte zum Frieden

Christian Schwark über Sacharja 8,16.

Rede einer mit dem andern Wahrheit und richtet wahrhaftig und recht, schafft Frieden in euren Toren.

Sacharja 8,16

In unserer Zeit sehnen sich viele Menschen nach Frieden. Nach Frieden in der Welt. Vor allem der Krieg in der Ukraine belastet viele. Dann ist da die Sehnsucht nach Frieden in unseren Beziehungen. Mancher hat Streit mit dem Partner oder der Partnerin, andere in der Familie und wieder andere auf der Arbeit, in der Nachbarschaft, oder an anderen Stellen, wo wir mit Menschen zusammenkommen. Wie können wir dazu beitragen, dass Frieden wird? Da gibt es sicher sehr viel zu sagen.

Einiges sagt uns Gott dazu in unserem heutigen Bibelwort aus dem Buch Sacharja, Kapitel 8, Vers 16: „Rede einer mit dem andern Wahrheit und richtet wahrhaftig und recht, schafft Frieden in euren Toren.“

Mit dem Frieden in den Toren ist hier zunächst der Rechtsfrieden gemeint. Im Tor wurde damals Gericht gehalten. Aber man kann das auch ausweiten auf die Stellen, wo wir unter Unfrieden leiden.

Wir erfahren hier von zwei Dingen, die wichtig sind, damit es Frieden geben kann. Das eine ist, dass wir untereinander die Wahrheit sagen. Einer mit dem anderen, wie es hier heißt. Wie schnell passiert bei uns genau das Gegenteil: dass wir im direkten Gespräch nicht das sagen, was wir denken. Aber dann bei anderen schlecht übereinander reden. Darum ist es ganz wichtig, dass wir bei allen Problemen das Gespräch mit dem Menschen suchen, den es angeht.

Vielleicht gibt es bei Ihnen an irgendeiner Stelle ein Problem mit einem anderen Menschen. Dann können Sie heute auf diesen Menschen zugehen und ehrlich mit ihm oder ihr über die Sache reden. Nicht immer gibt es gleich eine Lösung. Zum Frieden gehören ja immer zwei. Aber dann gibt es eine Chance, dass sich die Sache aus der Welt räumen lässt.

Übrigens gilt das auch in christlichen Gemeinden. Auch da wird oft übereinander statt miteinander geredet. In unserem Presbyterium, der Gemeindeleitung, haben wir vor ein paar Jahren offiziell beschlossen, dass es bei uns keine anonyme Kritik mehr geben soll. Jeder kann alles kritisieren, aber im direkten Gespräch. Was nicht mehr geht, ist, dass man über andere spricht und dann sagt: Macht ihr mal was im Presbyterium. Aber selbst nicht bereit ist zu reden.

Wir hören in unserem Bibelwort noch von etwas, was für den Frieden wichtig ist: Dass wir recht richten. Das bedeutet, dass wir keine ungerechten Urteile fällen. Und z.B. nicht schon genau wissen, was der andere hätte anders machen sollen, bevor wir mit ihm geredet haben. Oft sieht die Sache dann nämlich ganz anders aus.

Was wir in der Gemeinde auch vermeiden sollten, ist, über den Glauben eines anderen zu richten. Das kann nur Gott. Natürlich müssen wir deutlich sagen, wenn etwas nicht dem entspricht, was in der Bibel steht. Aber das ist etwas anderes, als über den persönlichen Glauben eines anderen zu richten.

Wir sehnen uns nach Frieden. Letztlich kann nur Gott uns durch Jesus Christus Frieden schenken. Erst recht, wenn es um eine friedliche Welt geht. Aber wir können schon heute Schritte des Friedens gehen und damit ein Zeichen setzen. Z. B., indem wir ehrlich miteinander reden und nicht falsch über andere richten. Überlegen Sie: Wie sieht das heute bei Ihnen konkret aus?

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

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Kommentare (3)

Sabine R. /

Ich halte mich z.b. an das Evangelium von Jesus, was ich täglich neu lese und mir vom Playstore installiert habe, denn wenn mein Mann was falsches in den Hals kriegt, haben wir auch keinen Frieden. Danke für dich. Amen

Volkhard Z. /

Guten Morgen und vielen Dank für die praktischen Tipps zum echten Gespräch statt des Klatsches. Gottes Segen allen in der Redaktion.

Joachim S. /

Guten Morgen, eine Frage hierzu: "Natürlich müssen wir deutlich sagen, wenn etwas nicht dem entspricht, was in der Bibel steht. Aber das ist etwas anderes, als über den persönlichen Glauben eines mehr