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/ Wort zum Tag

Sacharja 13,9

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ich will sie durchs Feuer gehen lassen und läutern, wie man Silber läutert, und prüfen, wie man Gold prüft. Dann werden sie meinen Namen anrufen, und ich will sie erhören.

Sacharja 13,9

Manche meinen, wenn es jemandem schlecht geht, dann soll dieser zuerst einmal prüfen, wie es um sein oder um ihr Verhältnis zu Gott steht. Abgesehen davon, dass es nie von Nachteil ist, das eigene Verhältnis zu Gott zu prüfen, werden in diesem Fall schwierige und teilweise auch völlig unbiblische Zusammenhänge hergestellt. Es steht die Meinung dahinter, Krankheit, Unglück oder Schwierigkeiten eines Betroffenen könnten ja auch eine Strafe Gottes sein.

Diese Ansicht gab es schon zu Zeiten von Jesus. In einem Fall (Joh 9) wurde Jesus sogar von seinen Jüngern gefragt, ob ein Blindgeborener selbst oder aber seine Eltern schuld an dessen Behinderung wären. Und als damals der römische Statthalter Pilatus einige Galiläer hinterrücks ermorden ließ, während diese ihre Opfer darbrachten, hörte Jesus schnell heraus, welches Problem seine Zeitgenossen mit dieser Schandtat hatten (Luk 13,4-5). Deshalb fragte er seine Begleiter, ob die Ermordeten ihrer Ansicht nach mehr gesündigt hätten als andere Galiläer. Bevor aber eine Diskussion einsetzen konnte, wies Jesus auf ein weiteres Unglück hin, dass viele Fromme damals ratlos machte. „Meint ihr“, sagte Jesus, „dass die Achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel, schuldiger gewesen sind als alle anderen Menschen in Jerusalem?“

Interessant, dass Jesus hinter die gängige Deutung dieser Ereignisse ein klares „Nein“ gesetzt hat. „Nein“, sagte Jesus, „beim Blindgeborenen haben weder er noch seine Eltern die Behinderung durch eigene Schuld verursacht. Ganz im Gegenteil, das fehlende Augenlicht ist dazu da gewesen, damit die Werke Gottes sichtbar werden“. Und so geschah es auch. Jesus heilte den Mann und alle staunten.

„Nein“ sagte Jesus auch zu einer besonderen Schuld der ermordeten Galiläer. Und ebenso sagte er ein deutliches „Nein“ zu einer das Unglück verursachenden Schuld, auf die der Turm von Siloah stürzte.

Aber das war nicht die ganze Antwort, denn Jesus nahm plötzlich alle Umstehenden in den Blick und sagte zu diesen: „Wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen.“

Ich verstehe das so: Es gibt Zusammenhänge zwischen dem Tun und dem Ergehen der Menschen, aber diese Zusammenhänge sind ungeheuer verwoben und vielschichtig. So dass es nicht nur absurd wäre, sondern schlichtweg falsch ist, sie so herzustellen, wie in den vorhergehenden Beispielen. Aber weil alles Leben risikoreich und bedroht ist, ist es umso wichtiger das eigene Leben an dem auszurichten, der es uns geschenkt hat und der es gut und heil machen will und der unserem Leben Zukunft schenkt - trotz aller Schuld, trotz aller Gefährdungen. Aber auch trotz aller Behinderungen und sogar tödlicher Unglücke.

Jesus meint: Ihr braucht nicht zu erstarren oder euch in unseligen Erforschungen der Ursachen verlieren. Gott allein ist Richter und Christus allein bringt Heil und Segen. Jeder kann schwierige Entwicklungen ändern, kann umkehren in seinem Leben, in seiner Ehe und Familie, in seiner Gemeinde und dieser Welt. Dann werden die Schwierigkeiten oder Unglücke sogar zu reinigenden und lebensschaffenden Prozessen oder wie es beim Propheten Sacharja steht: Bedrohungen, Schwierigkeiten oder Krankheiten sind Läuterungsprozesse. Also eine Art Befreiung des Lebens vom Unwesentlichen, an dessen Ende die Hilfe Gottes steht. Denn Gott sagt:
„Ich will sie durchs Feuer gehen lassen und läutern, wie man Silber läutert, und prüfen, wie man Gold prüft. Dann werden sie meinen Namen anrufen, und ich will sie erhören.“ (Sacharja 13,9)

Nicht umsonst hört man manchmal im Nachhinein von Menschen, die ein Unglück getroffen hat, dass es Ihnen trotz allem Schweren zum Segen wurde. Gott will eben alles zum Guten wenden. Das wünsche ich auch Ihnen, dass das Schwere in ihrem Leben von Christus in Segen verwandelt wird.

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