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/ Wort zum Tag

Römer 5,3-5

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Paulus schreibt: Wir rühmen uns der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden.

Römer 5,3-5

Worauf sind Sie so richtig stolz? Vielleicht auf das, was Sie beruflich erreicht haben? Auf Ihr schmuckes Häuschen, den Garten drumherum? Oder sind Sie stolz auf ihre Kinder, die einen guten Weg gehen und Ihnen Freude machen? Viele Menschen haben gute Gründe, auf etwas stolz zu sein.

Oder ist Ihnen all das nicht vergönnt? Fühlen Sie sich als Stiefkind des Schicksals? Womöglich als Versager, weil Sie wichtige Ziele nicht erreicht haben? Vielleicht sind Sie auch der Überzeugung, Sie dürften gar nicht stolz sein. Weil es der christlichen Bescheidenheit widerspricht. Dankbarkeit ja, aber Stolz – ist das Christen überhaupt erlaubt?


Paulus schreibt an die Gemeinde in Rom: „Wir rühmen uns der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden.“ Hat  Paulus er wirklich gesagt: Wir rühmen uns der Bedrängnisse? Mit anderen Worten meint Paulus: Wir sind stolz auf die Lasten, die uns auferlegt sind? Auf das, was uns Angst macht? Was unsere Tage verdunkelt?


Paulus, das ist doch wohl nicht dein Ernst! Würde ich ihm am liebsten sagen. Ja, ich weiß aus der Bibel, dass Christen nicht immer nur auf sonnigen Höhen unterwegs sind. Dass es eben auch die dunklen Täler gibt, die wir durchschreiten müssen. Und nur zu gut weiß ich  es auch aus dem eigenen Leben. Aber darauf bin ich doch nicht stolz! Bedrängnisse verschweige ich lieber. Die mache ich mit mir selbst aus. Allenfalls erfahren meine besten Freunde davon. Ansonsten aber suche ich so lange wie möglich eine Fassade aufrecht zu erhalten. Versuche so zu tun, als hätte ich alles im Griff. Immer hübsch locker bleiben.


Paulus ist anderer Meinung. Er spricht offen über die Lasten, die ihm als Apostel auferlegt sind. Er verweigert sich dem üblichen Zwang, immer gut aufgelegt zu sein. Und er hat gute Gründe dafür, wenn er schreibt: „Wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden.“


Bedrängnisse können also die Hoffnung stärken. Nicht sofort zwar! Da drücken sie nieder, werden manchmal unerträglich schwer. Aber weil Gott gerade dann nahe bleibt, kann der Glaube an Bedrängnissen wachsen und reifen.
Der christliche Glaube braucht sich über die Härten des Lebens nicht zu täuschen. Denn er lebt nicht von meinem eigenen Lebensmut. Er lebt von der Kraft Gottes, die in dem Schwachen mächtig ist. Die christliche Hoffnung hängt nicht von meinen Erfolgen ab. Sie lebt von Gottes Liebe. Von Gott geliebt zu werden – darauf darf ich wirklich stolz sein. Denn diese Liebe reicht unendlich viel weiter als all mein Können. Durch alle Tiefen hindurch trägt sie mich ans Ziel.
 

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