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/ Wort zum Tag

Römer 3,23–24

Gedanken zur Tageslosung

Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.

Römer 3,23–24

Wer kann sagen: »Ich habe mein Herz geläutert und bin rein von meiner Sünde«?

Sprüche 20,9

Kaum ein Wort der deutschen Sprache wird heutzutage so sehr missbraucht wie das Wort „entschuldigen“. Da hat mal wieder ein Politiker oder ein Wirtschaftsführer Mist gebaut und großen Schaden angerichtet. Was nun? Er lädt ein zur Pressekonferenz und entschuldigt sich. Danach soll dann bitte alles wieder so sein, als sei nichts geschehen. Spricht ihn jemand auf den Schaden an, so lautet die Antwort: „Ich habe mich entschuldigt.“ Fortan darf bitte niemand mehr darüber reden.

Ent-schuldigen bedeutet, dass Schuld entfernt wird. Der Mensch, der sich entschuldigt, will seine eigene Schuld entfernen. Aber, geht das überhaupt? Die Schuld steht doch zwischen ihm und den Menschen, bei denen er Schaden angerichtet hat. Kann der Schuldige sich selbst vergeben?

Wenn ich die Frage so stelle, wird unmittelbar klar, dass die Antwort nur „Nein“ lauten kann. Die Schuld vergeben kann nur der, dem Unrecht geschehen und Schaden zugefügt worden ist. Darum ist der richtige deutsche Sprachgebrauch, dass man um Entschuldigung bittet. Das setzt voraus, dass man sich dem Menschen zuwendet, demgegenüber man schuldig geworden ist, dass man seine Schuld einsieht und bekennt. Man kann Entschuldigung nicht befehlen oder einfordern, sie muss gewährt werden. Darum muss man darum bitten und damit zum Ausdruck bringen, dass man sich unter denjenigen stellt, dem man Schuld zugefügt hat. Genau das aber wollen m. E. die Politiker und Wirtschaftsführer nicht, wenn sie sich entschuldigen. Sie wollen oft einfach nur so weitermachen, als sei nichts geschehen. Ihre Schuld werden sie so nicht los.

Bei Gott ist es genauso. Alle Menschen werden durch ihr Verhalten schuldig vor Gott, denn niemand lebt uneingeschränkt so, wie Gott es möchte. Wenn wir merken, dass unsere Schuld vor Gott unser Gewissen belastet, vielleicht sogar uns niederdrückt, versuchen wir meist, uns bei Gott für unsere Fehler und Schwächen, unsere kleinen und großen Sünden zu entschuldigen. Wir erfinden Ausreden und 1000 Gründe, warum wir so und nicht anders gehandelt haben, in der Hoffnung, dass wir selbst die Schuld entfernen und dann so weitermachen können wie zuvor. Aber da ist Gott ganz unerbittlich: Wir können uns bei ihm nicht entschuldigen.

Gott muss uns entschuldigen. Er muss die Schuld vergeben. Das Wunderbare an Gott ist, dass er das auch tut. Der Apostel Johannes schreibt in seinem Ersten Brief, der sich in der Bibel findet: „Wenn wir Gott unsere Sünden bekennen, so ist er treu, dass er uns die Sünden vergibt und uns von aller Ungerechtigkeit reinigt.“ Es ist also nichts weiter nötig, als dass wir uns Gott zuwenden und ihm unsere Schuld gestehen.

Nichts weiter? Nein! Aber das ist schon viel. Es erfordert, dass wir Gottes Autorität über unser Leben anerkennen. Das fällt uns schwer, denn wenn wir das tun, dann können wir nicht einfach so weitermachen, wie bisher. Aber es lohnt sich! Dass der gewaltige, mächtige Herr der Welt mir meine Schuld vergibt, wenn ich ihn darum bitte, gehört zu den kostbarsten Erfahrungen meines Lebens. Ich muss mich nicht selbst entschuldigen und muss auch nichts weiter leisten, als ihn zu bitten, weil er durch Jesus Christus meine Schuld entfernt. Und das ist noch nicht alles! Nicht wir, sondern Gott selbst läutert unsere Herzen, wie es im Buch der Sprüche heißt. Er schenkt uns Glauben an ihn, Vertrauen, uns auf ihn einzulassen und zu lernen, dass ein Leben, das ihm gefällt, uns Glück und Freude bringt. Glück und Freude, die ich Ihnen für heute von Herzen wünsche.

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