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/ Wort zum Tag

Redet, was gut ist

Hans-Karl Hänel über Epheser 4,29.

Redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe denen, die es hören.

Epheser 4,29

Als ich in meinem Computer die angegebene Bibelstelle Eph. 4,29 anklickte, war ich doch sehr erstaunt darüber, dass da noch etwas mehr stand, als das, was ich in meinem Losungsbuch las. Da wird nämlich von „faulem Geschwätz“ gesprochen, das nicht aus unserm Munde kommen soll, „sondern“ und dann kommt der Bibelvers.

Ich denke, dass die Worte, die nicht erwähnt wurden, aber wichtig sind. Paulus, der diese Worte schrieb, hatte wohl seine Gründe dafür. Uns gehen diese Worte wohl nicht so ganz glatt runter, denn wir meinen vielleicht, dass faules Geschwätz nicht unsere Sache ist. Wirklich nicht? Ich denke, da sollten wir uns mal kritisch hinterfragen mit den Worten, die wir im Epheserbrief lesen. Ist alles, was wir reden, notwendig? Vor allem: Bringt es für den Hörer auch Segen, bringt es ihn vielleicht innerlich ein Stück weiter, beruhigt es ihn, macht es ihn oder sie froh? Ich denke an die Gespräche, die nach einem Gottesdienst vor der Kirche geführt werden. Wird da über das gesprochen, was wir eben in der Predigt gehört haben?

Hier mag jeder sich selbst fragen, bzw. sich an die nachgottesdienstlichen Gespräche erinnern, die er kennt. Mir kommt ein Jesuswort in den Sinn. In Matthäus 5,37 heißt es:

„Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.“

In diesen Worten steckt ja mehr als nur „ja, ja und nein, nein“, sondern da können wir auch an die Aufforderung denken, Gutes zu reden, hilfreiche Worte zu finden. Jetzt denke ich nochmal an die Gespräche nach dem Gottesdienst. Hätten wir nicht eigentlich genug Gesprächsstoff mit dem Bibelwort, über das eben gepredigt wurde? Hat das keine Fragen in uns ausgelöst, uns keine Erkenntnisse gebracht? Seien Sie ruhig erschrocken über diese Worte. Wenn ich ehrlich bin, bin auch ich es, denn ich rede auch nicht immer was gut, erbaulich und notwendig ist, sondern oft unnützes Zeug. Tja, da muss sich wohl jeder an die Brust klopfen und sagen „Herr, sei mir Sünder gnädig!“

Einen anderen Gedanken möchte ich hier aber auch noch los werden. Im täglichen Leben geraten wir häufig in Konflikte und Streitigkeiten. Da kommt es zu unguten Wortwechseln und wir lassen uns vielleicht im Ärger über den oder die Anderen zu Worten hinreißen, die der Sache nicht dienlich sind und die wir hinterher bereuen. Auch hier ist unser Bibelwort eine Hilfe, die uns Gott mit Seinem Wort anbietet. Wir sollten sie einfach in Anspruch nehmen.

Ich gehe mal davon aus, dass die Leser der Herrnhuter Losungen Christen sind, also Menschen, die mehr oder weniger, mit Gottes Wort befasst sind. Sonntags beten viele Christen im Glaubensbekenntnis: „...ich glaube an den Heiligen Geist...“ Was beten wir da eigentlich? Hat der Heilige Geist auch irgendetwas mit mir persönlich zu tun, oder bete ich das einfach so hin, weil es eben zum Gottesdienstablauf gehört? Haben Sie schon von dem Epheserwort gehört, wo es heißt: „Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit.“

Wenn wir durch diese Worte wieder an den Vers erinnert werden, kein unnötiges Geschwätz loszulassen, dann müsste uns eigentlich sehr mulmig in der Magengegend werden, oder? Sind Sie sich dessen bewusst, dass wir als Christen mit dem Heiligen Geist versiegelt sind? Versiegelt wozu? Für den Tag des Gerichts! Wir sitzen jedoch alle im selben Boot und sollen mit unserem Reden ein Segen für andere sein.

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