Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Reden, was Gott will

Hans-Jörg Blomeyer über 2. Chronik 18,13.

So wahr der HERR lebt: Was mein Gott sagen wird, das will ich reden.

2. Chronik 18,13

„So wahr der HERR lebt: Was mein Gott sagen wird, das will ich reden“ verspricht der Prophet Micha in der Losung des heutigen Tages. Er nimmt für diese Aussage all seinen Mut zusammen. Der Bote, der ihn zu reden aufforderte, hatte ihm nämlich nahe gelegt, nur Gutes für den König Ahab zu weissagen. Und der war nicht zimperlich mit unbotmäßigen Propheten.

So wahr der HERR lebt: Was mein Gott sagen wird, das will ich reden“. Ob wir das uns für diesen Tag, ja für unser Leben auch vornehmen? Es gibt ja zwei starke Versuchungen dagegen: Ich weiß wohl, was Gott zu einem Verhalten, zu einem Weg sagt. Aber ich weiß auch: Das gefällt den Leuten gar nicht. Das bringt mir nur Ärger, Widerstand oder Spott. Und ich möchte doch bei den Leuten ankommen. Ich möchte ihren Beifall einsammeln, möchte der angesagten Meinung nicht widersprechen. Ganz viele Predigten erliegen heute dieser Versuchung.

Die andere Versuchung ist vielleicht noch verführerischer: Ich habe eine wunderschöne Geschichte, ein packendes Beispiel gehört oder gar selber entwickelt. Beides passt nicht so richtig zu dem Wort, das ich von Gott ausrichten soll. Aber ich muss das doch loswerden; ich muss doch andere auch damit beglücken, auch mit meinen Befindlichkeiten. Dabei bleibt auf der Strecke, was Gott mir vielleicht selber gesagt hat und was er durch mich andern sagen lassen will. Immer wieder habe ich gerade auch damit zu kämpfen und merke, wie viele dieser Versuchung erliegen.

„So wahr der HERR lebt: Was mein Gott sagen wird, das will ich reden.“ Kann man das aber denn so deutlich wissen? Wir sind doch kein Prophet mehr wie Micha, zu dem Gott so persönlich spricht. Nein, sind wir nicht. Aber wir haben es sogar noch viel besser als er. Wir haben, was Gott sagt, schriftlich in der Bibel, die Micha damals noch nicht besaß. Ja, wir haben sogar das Mensch gewordene Wort Gottes in ihr: Jesus Christus! Wir können es jeden Morgen lesen, in den Losungsworten, in der fortlaufenden Bibellese. Wir können es uns durch eine Bibellesehilfe erklären lassen, jetzt gerade auch beim Propheten Hosea. Und wir können uns einen Satz merken, notieren, den wir von Gott, von Jesus Christus uns zugesprochen hören.

Darüber hinaus gibt es für Jüngerinnen und Jünger Jesu ein Wort, das Gott durch sie besonders weitergesagt haben will. Das Wort vom Kreuz. Jesus Christus starb für Ihre und meine Schuld am Kreuz und nahm sie vor Gott aus Liebe zu uns auf sich. Besiegelt durch seine Auferstehung hat er uns so versöhnt mit Gott, dass wir Frieden mit ihm haben. Ich hoffe, Sie haben dies Wort schon für sich gehört und da und dort weitergegeben.

So wahr der HERR lebt: Was mein Gott sagen wird, das will ich reden. Ein schlesischer Dichter hat dies so aufgenommen:

                        Hilf, dass ich rede stets, womit ich kann bestehen;

                        lass kein unnützlich Wort aus meinem Munde gehen;

                        und wenn in meinem Amt ich reden soll und muss,

                        so gib den Worten Kraft und Nachdruck ohn‘ Verdruss.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.