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/ Wort zum Tag

Psalm 62,2

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft.

Psalm 62,2

Ab und zu tauchen Begriffe auf, die gab es vor ca. 15 Jahren noch nicht. Zum Beispiel „Burnout“, zu deutsch: „Ausgebrannt-Sein“. Die Lebensenergie ist nicht mehr da. Mein Eindruck ist, dass dies ein Wort des Jahres 2011 geworden ist. Denn mehrmals im vergangenen Jahr wurde dieses Thema in ausführlichen Berichten von einigen Zeitschriften und Nachrichtenmagazinen in den Vordergrund gestellt.

Ja, da kann einem schon die Luft wegbleiben bei den vielen Aufgaben. So kann das gehen: „Ich muss nur noch diese Mails checken, dann kann ich meine Welt retten. Und außerdem muss noch dringend das und jenes erledigt werden. Zwischendurch abgelenkt von der nervigen Werbung, wollte schon längst den Fernseher ausstellen. Und ich habe einfach keine Zeit. Wo ist der Knopf zum Umschalten auf Stille?“

Ach ja, hier ist er, Psalm 62: „Meine Seele ist still zu Gott, der mir hilft.“ Wie würde das sein, wenn ich jetzt plötzlich hier schweige und einfach nur 15 Sekunden Stille in den Raum stelle? … Schon 15 Sekunden Stille können ganz schön lang sein, oder? Mensch, da stimmt doch was nicht, wenn plötzlich einen Moment lang nichts zu hören ist. Doch, es ist gut und voll im Plan, wenn es einen Moment wenigstens kurze Zeit mal still ist.

Der Psalm 62 hat die Ermutigung zur Stille als Überschrift. In einem Lied aus dem Gesangbuch wird folgende Bitte ausgesprochen: „Herr, gib uns Mut zur Stille, zum Schweigen und zum Ruh’n“. Die Begründung für diese Bitte wird in derselben Strophe auch genannt: „Wir danken dir, du willst uns Gutes tun.“

Weil Gott uns Gutes tun will, brauchen wir den Mut zur Stille. Es gilt, etwas gegen den Trend zu tun. Ich muss mich dafür entscheiden, still zu sein, denn unsere Umgebung ist durch akustische Umweltverschmutzung gekennzeichnet. Sie umgibt uns mit reichlich „Lärm“ in Form von Bildern, Musik, Buchstaben, E-Mails, Sätzen und Tönen. Dieses alles bekommen wir durch unterschiedliche Medien und durch andere Menschen. Hinzu kommt Unruhe in Form von Aktivitäten, sowie die vielen dringenden und unwichtigen Dinge, welche am liebsten schon gestern zu erledigen wären.

Aber wenn es keine Zeiten der Ruhe gibt, ist die Ausgeglichenheit unseres Lebens in Gefahr. Denn mit der Stille ist es wie mit dem Schlaf: Beides brauchen wir. Die Sache mit dem Schlaf haben wir normalerweise einigermaßen geregelt, zumindest deshalb, weil unser Körper sich schon sein Recht einfordert. Aber gerade auch, wenn wir wach und bei Bewusstsein sind, brauchen wir Zeiten der Stille, um zu uns selbst und zu Gott zu finden.

Das ist im Unterschied zum Schlaf eine Zeit, die wir bewusst mit Gefühl und Verstand wahrnehmen. Dabei ist es unsere Entscheidung, eine solche Zeit zu suchen. Schon 15 Minuten zu einer bestimmten Tageszeit sind eine gute Idee. Dazu brauchen Sie gute Gedanken, jetzt aber nicht nur die eigenen, sondern von Gott. Dazu gehört ein Satz, ein Abschnitt aus der Bibel. Ein Gedanke genügt schon, den Sie sich für diesen Tag, für diese Woche mitnehmen. Dazu kommt dann das Beten und Nachdenken. Somit wird die Zeit der Stille zu einer Kraftquelle. Dann wird dies auch die Erfahrung für Sie: „Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft.“

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

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Kommentare (2)

Sabine /

Guten Tag Herr Brinken, eben erst habe ich Ihr Wort zum Tag von gestern gelesen. Da es mir heute durch ein Gespräch seelisch nicht so gut geht, bin ich einfach froh, Ihre Auslegung angehört zu haben. DANKE für die guten Worte! Herzlichst Sabine

Jutta /

Es ist wichtig gerade in der heutigen Zeit, sich immer wieder Zeit zu nehmen, sich "auszuklinken", alleine mit Gott zu sein kann ist oft die beste Möglichkeit, um aufzutanken und sich nicht ganz an die Welt zu verlieren.