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Psalm 36,8

Gedanken zur Tageslosung

Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Psalm 36,8

Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch!

1. Johannes 3,1

Haben Sie schon einmal eine richtig große Not erlebt? Feinde, die Ihr Leben bedrohten?

Ich selbst eigentlich nicht. Ich war einmal spät abends auf dem Flughafen in Tokyo. Es war ein unangenehmes Gefühl, nicht zu wissen, wo ich übernachten würde. Nachts allein - und wer weiß, wer da alles herumläuft... Ich habe damals noch ein Zimmer gefunden. Es war die teuerste Übernachtung meines Lebens. Und durchaus luxuriös. So kam ich also nicht in echte Not.

Anders als mir ging es dem Psalm-Dichter von Psalm 36, der das gottlose Handeln einiger Menschen am eigenen Leib zu spüren bekam. Doch er ist aus dieser Not herausgekommen und preist nun Gottes Güte mit den Worten der heutigen Losung, in Psalm 36, 8:

Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Im ersten Teil des Psalms spricht der Psalmbeter darüber, wie die Gottlosen in ihrem Herzen sind und wie sie handeln. Doch er bleibt nicht dabei stehen, über das Schlechte nachzudenken. Er geht einen Schritt weiter – einen positiven Schritt – denn er hat Gottes Hilfe erlebt. So redet er darüber, wie wunderbar es ist, Gottes Güte zu erleben. Wie beglückend es ist, Schutz bei Gott zu haben und mit ihm in Gemeinschaft zu leben. Vor lauter Dank und Freude beginnt der Beter, bildliche Ausdrücke zu finden. Himmel und Wolken, die Berge und die Tiefe, Wasserquellen und Licht - das sind Bilder, die der Dichter gebraucht, um zu beschreiben, was er anders nicht beschreiben kann.

In unserer Losung, dem Vers 8, erscheint allerdings ein ungewöhnliches Bild: Flügel.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Wird hier ein Gott mit Flügeln beschrieben? Nein. Es gab in Israel einen besonderen Ort, an dem Menschen Zuflucht suchen konnten, und an dem auch Flügel eine Bedeutung hatten. Das war das Heiligtum. Und dort im Heiligtum gab es auch Bilder von Engeln. Von Cherubim. Sie waren z.B. in die Vorhänge eingewebt.

Von ganz besonderer Bedeutung waren jedoch zwei goldene Cherubim auf der Bundeslade. Sie standen sich gegenüber und die Spitzen ihrer Flügel berührten sich. Hier war der heiligste Ort.

Wenn der Psalm-Dichter von der Zuflucht unter Gottes Flügeln schreibt, denkt er an das Heiligtum, an diesen Zufluchtsort, an dem die Bundeslade mit den goldenen Cherubim stand.

Wenn ich heute an „Zuflucht“ denke, fallen mir die Bilder ein, die die Medien uns täglich liefern. Menschen kommen aus anderen Ländern, sie kommen aus politischen und persönlichen Nöten und hoffen, in Deutschland ein sicheres Leben führen zu können.

Ich möchte für diese Menschen beten, die in Bedrängnis und Not sind, dass sie einen Ort finden, der für sie eine Zuflucht ist.

Und ich möchte beten, dass sie Gott finden und schließlich den Schritt tun, den der Psalmbeter tut: Hin zu Gott und zum Lob Gottes. Ihm danken für seine Güte.

Auch ohne große Not zu erleben, möchte ich das tun: Gott danken, dass ich seine Gnade erleben darf. Heute muss ich nicht ins Heiligtum nach Jerusalem gehen. Der Allerheiligste Ort, an dem ich Gott begegnen kann, ist Jesus. In ihm habe ich Gemeinschaft mit dem allmächtigen Gott.

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