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/ Wort zum Tag

Psalm 32,5

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Darum bekannte ich dir meine Sünde, und meine Schuld verhehlte ich nicht. Ich sprach: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde.

Psalm 32,5

Das Magazin „Der Spiegel“ ist nicht gerade dafür bekannt, christliche Themen ins Zentrum seiner Berichterstattung zu setzen. Anfang dieses Jahres jedoch lautete die Titelgeschichte des Spiegels: „Triumph der Sünde“. Der Autor Matthias Mattusek thematisiert in seinem elf Seiten langen Artikel die Macht und die Auswirkungen der Sünde in unserer modernen Gesellschaft. Er bedauert, dass der Begriff „Sünde“ heute im Grunde tot sei und aus der öffentlichen Rede verschwunden sei. Mattusek hält diesem zeitgeistlichen Trend entgegen – Zitat: „Sündenbewusstsein ist das, was uns von anpassungsschlauen Tieren unterscheidet.“ Im Spiegel-Artikel heißt es dann, dass sich die Menschheit selber bis heute nicht wirklich von der Sünde befreien konnte. Doch Gott habe eine Lösung angeboten. Zitat: „Mit der Menschwerdung Gottes in Jesus ändert sich die Lage. Die neue Freiheit wird durch das vorbehaltlose Vertrauen in Jesus und seine Auferstehung gestiftet.“ Dann zitiert der Spiegel-Autor den dänischen Philosophen Sören Kierkegaard, der erkannt hat: Aus der Verzweiflung über die Sünde heraus helfe nur der „Sprung zu Gott“. Mattusek: „Der Weg aus der Schuld läuft allein über tiefempfundene Reue. Wer seine Sünden bekenne, der könne sicher sein, dass Gott auch vergibt.“

Verwundert und gleichzeitig erfreut war ich darüber, dass das auflagenstärkste Nachrichtenmagazin in Deutschland ein solch zentrales biblisches Thema aufgegriffen hat.

Unser heutiges Losungswort aus Psalm 32 geht auf König David zurück. Zunächst versuchte David, seine Sünde vor Gott zu vertuschen. Doch musste er feststellen: „Als ich es wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine“ (Vers 3). Die Schuld vor Gott setzt ihm zu. Sie lastet schwer auf seiner Seele. So kann er nicht weiterleben. Schließlich erkennt David: „Ich muss meine Sünde vor Gott bringen und bekennen.“ Er tut dies und erlebt Befreiung. Gott vergibt ihm alle seine Sünden. Größeres kann einem Menschen nicht widerfahren, als die Vergebung Gottes zu erleben. Pfarrer Ulrich Parzany sagte einmal: „Das schönste Wort, das du hören kannst, ist, wenn Gott zu dir spricht: ‚Mein Sohn oder meine Tochter, dir sind deine Sünden vergeben’.“

Vor einiger Zeit besuchte ich einen Mann, der ganz neu in unsere Gemeinde kam. Ich stellte mich auf ein kurzes Kennenlern-Gespräch ein. Er aber konnte es kaum abwarten, mit einer Lebensbeichte zu beginnen. Wir gingen miteinander vor Gott auf die Knie. Er schüttete sein Herz aus und bekannte seine Schuld ganz konkret. Anschließend habe ich ihm im Namen von Jesus Christus zugesagt: „Dir sind deine Sünden vergeben. – Halleluja!“ Es ist sehr bewegend, solche Augenblicke miterleben zu dürfen. Beichtgespräche gehören für mich zu den tiefsten Erfahrungen in der Seelsorge.
Jeder, der seine Schuld vor Gott bekennt, kann die Freude der Vergebung erleben. Er darf befreit in die Zukunft blicken. Gottes Wort ermutigt uns: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit“ (1. Johannes 1,9).

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Kommentare (2)

marijke /

was für ein cooles wort zum tag! danke dafür, und auch für die info über den spiegel-artikel - irgendwie hatte ich den spiegel schon aufgegeben. wird zeit, mal wieder reinzuschauen.

Britta Bahr /

Halleluja, ich kann diesem nur zustimmen, die Sünde zu bekennen war für mich ein sehr reinigender Vorgang, man sagt ja auch Reinigungsübergabe-gespräch. Die Gnade Gottes zu empfangen von der Schuld mehr