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/ Wort zum Tag

Psalm 32,1

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist.

Psalm 32,1

Es gibt in der Bibel kein tröstlicheres Wort als die Botschaft von der Sündenvergebung, als das Wort vom Sünderheiland. Denn hier schlägt das Herz des christlichen Glaubens: Jesus hat unsere Sünden getragen, er hat uns mit Gott versöhnt. Niemand und nichts kann uns mehr verklagen, weder hier auf der Erde noch dort vor dem Angesicht Gottes. „Wo Vergebung der Sünden ist, da ist Leben und Seligkeit“, schreibt Luther im kleinen Katechismus. Darum ist mir z. B. im Ablauf des Kirchenjahres der dritte Sonntag nach Trinitatis der liebste Sonntag, weil es hier in allen Lesungen und Texten um die Vergebung der Sünden geht, um den Sünderheiland, der das verlorene Schaft sucht und den Vater, der den verlorenen Sohn wieder aufnimmt, um Jesus, der den Zöllner Zachäus gerecht macht.

Da fallen Weihnachten, Ostern und Pfingsten auf einen Tag: „Jesus nimmt die Sünder an, mich hat er auch angenommen und den Himmel aufgetan, dass ich selig zu ihm kommen und auf den Trost sterben kann: Jesus nimmt die Sünder an“. Ich habe in den 40 Jahren meiner Tätigkeit als Pfarrer und auch jetzt als Pensionär das noch immer am liebsten gepredigt:“ Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist.“ Denn Gott will um Jesu willen meiner Sünden und Ungerechtigkeiten nicht mehr gedenken, ganz gleich, was ich getan habe und an wen ich mich versündigt habe.

Wir sündigen ja immer in zweifacher Hinsicht: wir versündigen uns an Gottes Gebeten und an seiner Heiligkeit und werden immer wieder, täglich und reichlich, an Menschen schuldig, die ja Gottes Geschöpfe sind. Aber durch Jesus sieht uns Gott so, als hätten wir nie eine Sünde begangen. Er vergisst tatsächlich alle unsere Übertretungen; bildlich gesprochen, hat er sie in die tiefste Stelle des Meeres versengt, denn Gott ist hier, der uns durch Jesus Christus gerecht macht. Durch den Glauben werden wir dieser Vergebung teilhaftig, indem wir darauf vertrauen, dass Jesus auch meine Sünden getragen hat und er auch an mich gedacht hat, als er rief: „Es ist vollbracht!“

So behandelt Gott unsere Sünden aller Art, als seien sie nie da gewesen, ja, sie sind vollständig aus seiner Erinnerung verschwunden. Mögen sie auch Spuren in unserem Gedächtnis hinterlassen haben und Wunden in unserer Seele verursacht haben. Das Wunder der Gnade und Barmherzigkeit und Vergebung ist größer als das alles, seit das Opfer Jesu am Kreuz die vollständige Vergebung bewirkt hat, und in der Ewigkeit werden auch die letzten Spuren und Verletzungen der Sünde komplett verschwunden sein - auf ewig.

Durch die Vergebung sind wir Christen zu Gottes Kindern geworden, die nun nicht mehr unter dem Zorn Gottes stehen, denn er sieht uns als sündlose Menschen an, so, als ob wir vollkommen heilig wären. Ja, Gott geht noch viel weiter: Er macht uns sogar zu seinen Vertrauten, denn er vertraut uns das Evangelium an, er macht uns zu Sachwaltern der frohen Botschaft von der Liebe Gottes und der Vergebung der Sünden, die allen Menschen gelten soll. Er vertraut uns das Amt an, das die Versöhnung predigt, denn dieses Wort von der Versöhnung mit Gott ist an alle Welt gerichtet. So vergisst er alle unsere Sünden und Verfehlungen und behandelt uns so, als wären wir nie in die Irre gegangen.

Das ist ein rechtes Trostwort für den heutigen Tag an alle, die doch immer wieder so sehr unter ihren Sünden leiden.

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