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/ Wort zum Tag

Psalm 31,16

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Meine Zeit steht in deinen Händen. Errette mich von der Hand meiner Feinde und von denen, die mich verfolgen.“

Psalm 31,16

„Wir hatten eine gute Zeit zusammen!“ So formulieren wir gerne rückblickend nach einer Begegnung, einem Ausflug oder nach gelungenen Ferientagen. Doch was macht eine Zeitspanne zu einer guten Zeit? Sind es gemeinsame Interessen oder fröhliches Beisammensein? Ist es die Abwesenheit von Streit, Schmerz, Druck? Das alles mag zu einer guten Zeit beitragen. Doch das Bibelwort für heute zeigt, dass auch anderes wichtig ist. In Psalm 31,16 betet einer: „Meine Zeit steht in deinen Händen. Errette mich von der Hand meiner Feinde und von denen, die mich verfolgen.“
Dieser Beter ist offenbar unter Druck. Er wird angegriffen und verfolgt. In dieser Lage buchstabiert er für sich selber neu eine alte Wahrheit: Schwierigkeiten sind nicht entscheidend. Wichtiger ist: Die Zeit, die mir gegeben ist, liegt in Gottes Hand. Das heisst: Eine Zeitspanne wird zur guten Zeit, wenn sie als Geschenk wahrgenommen und aus Gottes Händen angenommen wird.
„Meine Zeit steht in deinen Händen“. Oft denke ich zum Jahreswechsel über diesen Satz nach. Die eigene Vergänglichkeit, aber auch die Zukunft wird dann zum Thema. Und man fragt sich, ob das neue Jahr gut werden wird. Wir haben ja nur wenig Einfluss darauf. Gute Vorsätze halten oft nicht lange. Träume und Hoffnungen werden leicht angefochten.
Es gibt viele Gründe für Sorgen, Befürchtungen und Ängste ... und die kriegen nur allzu leicht die Oberhand. Wer weiss denn, ob er oder sie gesund bleiben ? So viele Menschen haben mit Krankheiten oder Folgen von Unfällen zu kämpfen. Es könnte auch mich treffen. Dazu kommen berufliche Sorgen. Der Beschäftigungsgrad in der Schweiz ist zwar, verglichen mit dem Ausland, immer noch hoch. Trotzdem gibt es Arbeitslosigkeit. Was ist, wenn es plötzlich mich trifft? Oder es gibt die Sorgen um Frieden und innere Sicherheit: Das gesellschaftliche Gefüge in der Schweiz ist zwar im weltweiten Vergleich sehr stabil. Doch auch bei uns gibt es Risse. Werden die notwendigen Erneuerungen rechtzeitig eingeleitet?
Der Blick in die Zukunft lässt uns nicht nur Pläne schmieden. Er weckt auch Befürchtungen und – manchmal irrationale – Ängste. Welchen Weg werde ich gehen? Werde ich die Richtung selber bestimmen können? Werde ich zu unliebsamen Wegstücken ja sagen müssen? Wird es mir gelingen, mein Leben sinnvoll zu gestalten? Werde ich anderen zum Helfer oder zum Anstoss werden? Ich weiss es nicht, ja kann es gar nicht wissen.
Was ich aber weiss und fest glaube, ist dies: "Meine Zeit steht in deinen Händen!" So bekennt der Psalmist voller Vertrauen. Was auch kommen mag, nichts kann uns von Gottes Liebe trennen (vgl. Röm 8,38f). Wir werden in keinem Moment allein sein, es gibt keinen Termin in unserm Kalender, der nicht auch in Gottes Kalender steht. Wir brauchen keine Angst zu haben, weil wir jeden Tag aus Gottes Hand annehmen können. Er wird uns die nötige Kraft geben, die Wege zu gehen, die er führen will. "Macht euch keine Sorgen um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat!" (Mt 6,34) So hat Jesus seinen Jüngern geraten. Das entlastet uns von der Angst und der Sorge um das, was uns morgen zustossen könnte, und der Frage, wie wir - falls es so käme - darauf reagieren könnten, müssten oder wollten ... Wenn wir die kommende Zeit aus Gottes Händen annehmen, wird sie eine gute Zeit werden, ganz unabhängig davon, was uns zustösst oder uns geschenkt wird.
 

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