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/ Wort zum Tag

Psalm 30,3

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

HERR, mein Gott, als ich schrie zu dir, da machtest du mich gesund.

Psalm 30,3

“Vom Leben abgeschnitten”, ja noch mehr “wie lebendig begraben”, so fühlte ich mich, als ich vor 19 Jahren plötzlich schwer erkrankte. Unser zweites Kind war noch ein Baby - gerade erst abgestillt. Doch ich - die Mutter - wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Es war eine ansteckende Krankheit; ich kam auf die Isolierstation. Dort lag ich alleine wochenlang, elend, von Übelkeit und Lichtempfindlichkeit geplagt. Die weißen Wände, die wenigen Kontakte... es war eine intensive Zeit. Mein Gebet, mein Rufen zu Gott, meine Bitte - alles geschah in großer Schwäche.

Heute im Rückblick bin ich dankbar dafür. Denn ich habe es am eigenen Leibe erlebt, wie intensiv ein Kranker alles wahrnimmt.Die Gebete in den Psalmen können da eine große Hilfe sein.Im Psalm 30 heißt es “HERR, mein Gott, als ich schrie zu dir, da machtest du mich gesund.

Eine intensive Gebetserfahrung wird hier in einem Satz zusammengefasst. Der Beter schreit zu Gott. Das heißt, er wendet sich Gott ganz intensiv zu. “Zu dir, HERR, rief ich, und zum Herrn flehte ich”, heißt es in diesem Psalm. Gott wird angefleht: “Was nützt dir mein Blut, wenn ich zur Grube fahre?” “HERR, höre und sei mir gnädig! HERR, sei mein Helfer!

Hören Sie, wie dieses Psalmgebet die Nähe Gottes sucht. Wie dieser Beter sich bei Gott birgt? Welch ein Schatz ist es, solche Gebetsworte auswendig zu können! Solche Psalmworte können zu einem Transportmittel hin zu Gott werden. Wenn eigene Formulierungen vor Schmerzen nicht mehr da sind, so kann ich mich in solche Worten hineinlegen. Die Psalmgebete tragen mich hin in die Gegenwart Gottes. Das kann auch ein einzelner Vers sein, den ich mir wieder und wieder vorspreche. Gerade bei großer körperlicher Schwäche hilft das.
Die einzelnen Gebetsworte entfalten eine ungeheure Kraft. Und Gott kommt nahe.

Christen können sich darauf voll verlassen. Denn auch Jesus Christus hat gelitten. Das zeigt: Gott weiß, wie es einem Leidenden geht. Gott versteht Sie. Jesus Christus ist den Weg allen Leidens gegangen. Er kennt die Schmerzen. Er kennt die Schrecken der langen, dunklen Nacht. Er kennt die Einsamkeit eines Kranken. Er versteht Sie.

Auch Jesus hat mit Psalmversen gebetet. Auch er hat erlebt, wie Gott ihm in dieser Angst im Garten Gethsemane so nahe kam. Gott kommt nahe. “HERR, mein Gott, als ich schrie zu dir, da machtest du mich gesund.” Dieser Beter bezeugt, dass er wieder gesund geworden ist. Auch ich bin heute noch dankbar, dass Gott mich damals geheilt hat. Aber für Christen ist auch der Weg durch die Krankheit, durch den Tod hindurch geebnet. Jesus Christus ist den Weg des Leidens in den Tod gegangen. Und er ist als Erster von den Toten auferstanden. Seither ist er mit seiner österlichen Kraft erfahrbar. Seither gibt es Hoffnung in Zeit und Ewigkeit. Seither trägt das Osterlied auch durch den Tod hindurch.

Solche Hoffnung kannten die Beter der Psalmen noch nicht! Aber in Jesus Christus haben wir Hoffnung und Heil durch den Tod hindurch. “HERR, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit!” So endet der Psalm 30. Ich wünsche Ihnen, dass Hoffnung und Heil auch Ihnen zuwachsen, wenn die Zeiten schwer sind!

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