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/ Wort zum Tag

Psalm 27,13

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde die Güte des HERRN im Lande der Lebendigen.

Psalm 27,13

Vorsichtig setze ich einen Fuß vor den anderen. Ich schaue direkt auf das schmale Seil unter mir. Es schwankt ein bisschen und mir wird mulmig. Aber anhalten oder umkehren ist nicht möglich. Jetzt bin ich auf dem Weg. Zwei Karabinerhaken sichern mich. Sollte ich fallen, werden mich die daran befestigten Seile vor dem Schlimmsten bewahren. Und dennoch: die Vorstellung eines freien Falls in den Abgrund ist nicht gerade ermutigend. Ohne Vertrauen geht hier gar nichts. Ich befinde mich im Kletterwald, mitten in einem Abenteuerparcours. Man klettert, hangelt, rutscht und springt hier von Baum zu Baum. Meinem neunjährigen Sohn macht das einfach nur Spaß. Aber ich selbst brauche eine Menge Vertrauen, im Zweifelsfall aufgefangen zu werden.

Ich denke daran, dass es noch jemand anderen gibt, der mich auffangen kann, wenn ich in Gefahr bin. Ich denke daran, dass Gott mir in allen Wechselfällen meines Lebens zur Seite steht. In Psalm 27, Vers 13 heißt es: I"ch glaube aber doch, dass ich sehen werde die Güte des HERRN im Lande der Lebendigen." Psalm 27 ist ein sogenannter „Vertrauenspsalm“. Der Psalmbeter lädt mich ein, in schwierigen Zeiten auf Gott zu vertrauen. Er selbst wurde unschuldig angeklagt und verfolgt. Dann hat er im Tempelbereich Schutz gesucht. Hier vertraut er ganz fest darauf, dass Gott bei ihm ist, dass ihm nichts mehr geschehen kann, dass er nicht sterben, sondern leben wird.

„Ich glaube aber doch“ – das heißt soviel wie: Ich glaube gegen den Anschein. Auch wenn es so aussieht, als wäre ich verloren. Sogar, wenn ich mich in Lebensgefahr befinde. Heute werden Christen weltweit verfolgt. Besonders in Nordkorea, in Saudi-Arabien und im Iran. Das ist ein ganz aktuelles Thema. Viele werden schikaniert, gefoltert und sogar umgebracht. Vielen wird es schwer werden, in so einer Situation das Vertrauen zu Gott zu bewahren. Andere befinden sich zwar nicht in Lebensgefahr. Aber sie erleben so schweres Leid, dass ihnen ihr Dasein als sinnlos erscheint. Sie wissen nicht mehr, wie es weitergehen soll. Doch vor Gott darf auch geklagt, ja, er darf auch angeklagt werden. Schlagen Sie einmal das Buch der Psalmen auf. Nicht nur Psalm 27 lädt in so einer Situation zum Mitsprechen ein. Beten, klagen, anklagen, das alles sind Möglichkeiten, das eigene Erleben vor Gott zu bringen.

Und es gibt Situationen, da kann ein Mensch, auch ein Christ, nur noch schweigen. So, wie die Freunde Hiobs, die sich zu ihm setzten und tagelang kein Wort sprachen. Wie gut, wenn ein Mensch dann irgendwann doch wieder eine Perspektive findet. Wenn er irgendwann doch wieder hoffen und glauben kann. Wenn er andere Menschen hat, die für ihn beten, die ihn in dieser Situation nicht allein lassen, die für ihn und an seiner Stelle hoffen, glauben und vertrauen. Denn Gottes Versprechen, dass wir leben werden, dass wir ewiges Leben bei ihm haben werden, das gilt!

Ich glaube aber doch, das ist mein Vertrauen zu Gott. Das sind die Karabinerhaken meines Lebens. Sie bewahren mich nicht vor dem Absturz. Aber sie fangen mich wieder auf. So hat es der Psalmbeter erlebt. Gottes Begleitung in einer der schwierigsten Zeiten seines Lebens. Das feste Vertrauen zu Gott hat ihn durch alle Gefahren getragen. Auch durch Zweifel und Ängste, wie es weitergehen wird. Manchmal muss ein Christ sich das selbst immer wieder sagen: Ich glaube aber doch! Es kann auch helfen, Psalm 27 immer wieder zu lesen. Diese Verse machen Mut zum Leben. Ich glaube aber doch, dass Gott es gut mit mir meint. Ich glaube aber doch, dass ich nicht im Strudel meiner Zweifel und Ängste untergehen werde. Ich glaube aber doch, dass ich leben werde. Ich wünsche Ihnen, dass Sie es mitsprechen können: "Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde die Güte des HERRN im Lande der Lebendigen."

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Kommentare (1)

Fabio Trotta /

Was für ein lustiger Zusammenhang. Ich war gerade heute vor dem Lesen im Kletterwald. Ich fasse das als besonderen Wink vom Vater auf und Danke für die Übermittlung.

Im Kletterwald Darmstadt übrigens.


Ich wünsche Gottes Segen und frohes Ausklingen der Ostertage.