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/ Wort zum Tag

Psalm 135,6

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Alles, was der HERR will, das tut er im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen."

Psalm 135,6

Wie ist das eigentlich mit meinem Leben: Steht von vornherein fest, was mit mir einmal geschehen wird, oder ist es doch von meinem eigenen Verhalten abhängig?

Unser heutiges Bibelwort aus dem 135. Psalm, Vers 6 sagt:

"Alles, was der HERR will, das tut er im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen."

Da mag manch einer von Ihnen denken: Ich hab es doch schon immer gewusst. Ich kann mich abstrampeln, wie ich will, es steht doch alles unverrückbar fest. Ob ich mir Mühe gebe oder alles seinen Lauf gehen lasse, es kommt sowieso, wie es kommen soll.

Ich bin nur eine kleine Marionette im großen Spiel des Schöpfers. Auf mich kommt es letztlich gar nicht an. Ich bin nur ein Spielball im großen Weltgeschehen. Also nehme ich doch besser alles so hin, wie es geschieht, trage mein Schicksal in vertrauensvoller Demut und warte auf das Jenseits, in dem ich aus diesem Jammertal erlöst und mit unendlicher Herrlichkeit für mein Ausharren belohnt werde.

Denken Sie auch so? Hören Sie manchmal entsprechende Ratschläge? Oder kennen Sie nicht auch Menschen, die so ihr Leben zu bewältigen versuchen?

Grade bei Gesprächen, in denen es um große Trauer, schwere Krankheit oder schwierige Lebenssituationen geht, höre ich immer wieder diese so fromm klingende Rede von der scheinbaren Demut, die sich in alles ergibt, was geschieht.

Nur: Wenn ich den heutigen Bibelvers genau betrachte, steht da gar nichts davon. Und auch an anderen Stellen habe ich in Gottes Wort solche Aussagen nicht gefunden.

Gott will uns nicht als Marionetten. Gott hat uns einen freien Willen gegeben, und er möchte, dass wir diesen verantwortlich gebrauchen. Das ist eins von den Dingen, die Gott will. Und Gott tut, was er will. Gott handelt – auch durch mich, wenn es sein muss, auch durch meine Fehler. Selbst wenn ich etwas falsch machen sollte, werde ich Gottes Willen und Handeln damit nicht zum Scheitern bringen.

Aber, dass ich meine Hände in den Schoß lege, bloß um keine Fehler zu machen, das ist nicht der Wille Gottes. Dazu hat er mir meine Hände und meinen Kopf nicht gegeben.

Dass ich Hände und Kopf habe, das ist Gottes Wille, genauso wie dass ich sie benutze.

Und dabei will er mir helfen. Und was er will, das tut er. Mache ich es ihm doch nicht zu schwer. Lasse ich mir doch helfen.

"Alles, was der HERR will, das tut er im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen."

Ist das nicht beruhigend und ermutigend? 

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Anstoß

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Kommentare (5)

Josi /

Der Text und auch die Leserbriefe zeigen wie differenziert man manche Dinge anschauen kann. Für mich habe ich erkannt, dass es darauf ankommt meine Bemühungen mit Gottes Willen in Einklang zu mehr

Sabine /

Ich höre hier auch Ermutigung !
Ich darf handeln. Besser: beten und dann handeln. Aber genauso gilt:
Gott ist grösser als meine Fehler.
Da gibt es auch einen Text von Dietrich Bonhoeffer: "... ich mehr

Ulrich /

Sorry, dieser Satz läßt dem Menschen keine Chance; er kommt ja darin auch nicht vor. Vor drei Jahren bin ich von einer schweren Krankheit aufgestanden und habe dem HERRN mit 58 Jahren mein Leben mehr

Ines /

Leider kann ich Ihnen in allem nicht zustimmen! Wenn ich mir das Leben von Joseph anschaue, dann denke ich, wäre sein Leben nach seinem Willen gestaltet, wohl kaum so verlaufen.
Außerdem gibt es mehr

Renate /

Danke für diese ermutigende Auslegung! Ja, wir sollen mutig unseren Weg gehen im Vertrauen darauf, dass der HERR alles in Händen hält und auch unsere Fehler gutmachen kann.