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/ Wort zum Tag

Psalm 126,1

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden.

Psalm 126,1

Wovon träumen Sie eigentlich? Ich meine nicht die Alpträume, sondern die Tagträume. Was erträumen Sie sich? – beruflich, familiär, finanziell, religiös? Religiös??? – Ja, wie sehen Ihre religiösen Träume aus? Was träumen Sie in Bezug auf Ihre Beziehung zu Gott, auf das Leben nach dem Tod? Das große Wort „Erlösung“ – was bedeutet das eigentlich für Sie? Heißt das: Irgendwann einmal im Himmel die „Wolke 7“? Im Islam träumt man vom Himmel als einem Garten, der von Bächen durchzogen ist, in denen Wasser und Milch und Honig fließen. Alles ist mit Teppichen und kostbaren Sesseln ausgestattet, schöne Frauen und junge Knaben servieren erlesene Früchte und Geflügel. Ich träume da nicht ganz so irdisch. Himmel – da  träume ich von der Gegenwart Gottes – und davon, Jesus Christus von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Manchmal träume ich, dort Menschen zu treffen, die ich auf der Erde geliebt habe.

„Wir werden sein, wie die Träumenden“, so heißt es in Psalm 126 – nach der Lutherübersetzung. Was Martin Luther als Hoffnung in die Zukunft verlegte, war allerdings für den Beter dieses Psalms in Wirklichkeit längst passiert: „Als der Herr die Gefangenen Zions zurückführte, waren wir wie Träumende“ – übersetzt die Elberfelder Bibel, und mit ihr praktisch alle anderen Bibelübersetzungen – was den hebräischen Urtext auch besser trifft. 
Der Mensch, der den 126. Psalm gedichtet hat, hatte nämlich die Erlösung bereits erlebt. Es gibt in der Geschichte Israels ein großes Trauma – einen Alptraum: Das Exil in Babylon. Als dann plötzlich die Nachricht kam: „Ihr dürft – nein: Ihr sollt – wieder in euer Heimatland zurückziehen und den Tempel eures Gottes wieder aufbauen“ – das war ein Traum, fast zu schön, um wahr zu sein. Und sie träumten. Von den herrlichen Festen und Gottesdiensten im Tempel, die die Alten noch in Erinnerung hatten. Von Jerusalem, der Stadt auf dem Berge. Von ihrem eigenen Stück Land, das sie wieder in Besitz nehmen würden – und den ersten, saftigen Weintrauben, die sie von ihren neu gepflanzten Weinstöcken ernten würden. Davon singt dieses Lied. Das waren sehr irdische Träume. Träume, die aber – zumindest teilweise – bereits in Erfüllung gegangen waren. Wir sollten uns also über sehr „diesseitige“ Vorstellungen vom Paradies nicht zu vorschnell lustig machen.

Was träume ich? Alle die Träume vom Himmel - keine Schmerzen mehr spüren, keine Krankheiten haben, Menschen wiedertreffen – und so weiter. Das alles sind wunderbare Träume. Und ich träume gerne vom Himmel. Seltsamerweise tue ich das, seitdem ich begriffen habe, dass Jesus mich bereits befreit hat. Da war ich wie im Traum. Ich weiß noch genau, wie das war. Ich war ungefähr 16. Ich konnte das kaum begreifen: Jesus ist für mich ans Kreuz gegangen. Er hat mich erlöst – losgekauft von allem, was mich in dieser Welt unfrei machen will. Und er will mit mir leben. Das war wie verliebt hoch 10. OKay - wie in einer Liebe zwischen Menschen auch: Aus dem ersten Verliebtsein wird irgendwann richtige Liebe. Die Emotionen schlagen nicht mehr so sprunghaft aus – dafür wurzelt die Liebe immer tiefer. Die Verbindung ist eine ganz andere geworden.

Jesus hat die Welt bereits erlöst. Und diesen Traum möchte ich nicht nur träumen, sondern hier schon leben. Ich träume nicht mehr nur noch vom Himmel – ich träume auch vom Reich Gottes auf Erden. Das ist z.B. dort, wo Jesu Gemeinde ist. Das ist dort, wo Menschen miteinander Gott loben, wo sie sich segnen, wo sie füreinander da sind. Das ist dort, wo Menschen die Liebe Jesu zu anderen tragen. Wo sie sich für Gerechtigkeit einsetzen. Überall, wo Menschen von Jesus erlöst sind – und nach den Maßstäben von Gottes Gerechtigkeit handeln. Was träumen Sie? Ihre Träume werden Ihr Leben beeinflussen, wenn Sie sie nicht nur träumen, sondern zulassen, dass Jesus jetzt schon etwas davon wahr werden lässt.
 

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Kommentare (1)

elisa5 /

Oh ja,ich traeume auch viel !!!Wenn das alles wahr wird, dann steht mir ja noch ziemlich viel bevor. Schoenes und weniger Schoenes. Aber alles eben notwendig: um meine Not zu wenden. Die Not - das mehr