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/ Wort zum Tag

Psalm 12,7

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Die Worte des Herrn sind lauter wie Silber, im Tiegel geschmolzen, geläutert siebenmal

Psalm 12,7

„Alter“ höre ich hinter mir zwei Jugendliche sagen, als ich über den Schulhof laufe.
„Du Schwuchtel“ geht es weiter… ob das wirklich alles cool ist, so miteinander zu reden und nicht doch Narben bei dem ein oder anderen hinterlässt? Frage ich mich.  „Geht´s noch?“ motzt eine genervte Mutter, als das Kind nicht so schnell aus dem Auto steigt, um das Schulgelände zu betreten.


Danach schmeißt eine Jugendliche einem Schüler an den Kopf: „Du bist auch einer von Vielzuvielen!“
Oh nein – wie lieblos soll unsere Alltagssprache noch werden, denke ich. „Hilf, Herr“ , sage ich allerdings nicht. Auf diese Idee komme ich erst gar nicht.
Ich gehe ein Stück weiter und höre, wie eine Frau zur anderen sagt: „Deine Antwort macht mir Mühe.“ Gedanklich mische ich mich ein und denke:
„Was für eine Heuchelei. Freundliche Sprache, doch innerlich kocht sie, wenn ich die Röte an ihrem Hals richtig deute! Warum sagt die Person nicht: Ich ärgere mich gerade, weil“…
„Durch unsere Zunge sind wir mächtig“ sagen viele im Dunstkreis von König David.
„Durch unsere Zunge sind wir mächtig“ - das würden die Macher von Comedy-Shows heute vermutlich auch von sich geben.


König David hat vor über 3000 Jahren ähnliche und viel schlimmere Erfahrungen in seinem Umfeld gemacht.
David macht sich, im Unterschied zu mir, nicht nur selbst seine Gedanken. Er redet mit seinem Gott darüber: „Herr, hilf, gegen die Übermacht von Worten, gegen die ich nicht ankomme. Die Lügen kann ich nicht aufdecken. Es sind zu viele.
Die Sprache verrät sie. Sie verlassen sich auf die Wirkung ihrer Worte und ganz Unrecht haben sie ja auch nicht. Ein Wort kann einen Stich versetzen. Die Sprache verrät ihre Haltung: „Wer ist unser Herr?“ Wer darf schon unsere Worte beurteilen? Es geht darum, im richtigen Moment zu punkten.“
So ähnlich erzählt David Gott, was er erlebt und empfindet.

So könnte es auch auf dem Schulhof sein, es geht darum, im entscheidenden Moment zu punkten. Doch was verrät die Sprache: „Alter, geht’s noch, du Schwuchtel?“
Ich sehe im anderen nicht mehr den, den Gott liebevoll geschaffen hat, sondern nur den, der mich stört. Interessiert mich überhaupt, wie Gott den anderen sieht?

Als Gott David die Gewissheit schenkt: „Ich will Hilfe schaffen dem, der sich danach sehnt.“ Sagt David voller Freude ganz andere Worte:
„Die Worte des Herrn sind lauter wie Silber, im Tiegel geschmolzen, geläutert siebenmal.“ So zu finden im Psalm 12, Vers 7.
Im Klartext heißt das, Gottes Worte sind gereinigt, so durchdacht, angemessen und mit Liebe gewürzt – besser geht es nicht. Wenn Gott Hilfe verspricht, kann David sich darauf verlassen.

Ich könnte aus meinen Gedanken genauso ein Gebet machen, wie David:
„Hilf, Herr. Hilf mir, dass ich einen liebevollen Umgangston im Alltag finde“.
Und wenn Gott seine Hilfe verspricht, dann glaubt ein Schüler z. B.:
Dass er Gott am Herzen liegt. Der Schüler hört auf dem Schulhof Gottes Worte: Schließlich habe ich dich gewollt und dich geschaffen – darauf kannst du dich 100% ig verlassen. Sie gelten auch, wenn einer „du Schwuchtel“ zu dir sagt.

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