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/ Wort zum Tag

Psalm 116,8

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Du hast meine Seele vom Tode errettet, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten.

Psalm 116,8

Als er die Praxis des Urologen verließ, musste er tief durchatmen. Jetzt war die Wahrheit nicht mehr zu leugnen. Seine Prostata war enorm vergrößert. Schon seit einiger Zeit hatte er beträchtliche Probleme beim Wasserlassen, aber jetzt war es unaufschiebbar geworden. Kürbispräparate aus der Apotheke halfen nicht mehr. Ein operativer Eingriff war dringend erforderlich. Halb so schlimm, meinte der Urologe, das wäre eine Routineangelegenheit, hinterher fühlen Sie sich wie neu geboren.

Bereits acht Tage später lag er im Krankenhaus. Woran er sich noch erinnern kann, war eine kleine Tablette, die er zu schlucken hatte, bevor er mit seinem Bett in den Operationstrakt des Krankenhauses geschoben wurde. Was danach geschah, kennt er nur aus den Erzählungen seiner Frau. Irgendwann erhielt sie einen Anruf vom Krankenhaus, dass ihr Mann bisher nicht aus der Narkose aufgewacht war und nun auf der Intensivstation liegt. Sein Zustand wäre äußerst kritisch und man bat sie, möglichst schnell in die Klinik zu kommen. Was war passiert?

Irgendetwas war bei der Operation schief gelaufen. Was genau, liegt bis heute im Dunkeln. Er hat es nicht erfahren. Alles, was zu erfahren war, lag mehr im Bereich von Vermutungen. Wahrscheinlich wäre beim Eingriff eine unbekannte Menge von Spülwasser in den Kreislauf geraten, oder der Patient hätte irgendwie die Narkose nicht verkraftet. Jetzt befände er sich auf der Intensivstation – und man ringe um sein Leben.

Stundenlang saß seine Frau an seinem Bett und schrie innerlich in ihren Gebeten zu Gott: Lass ihn nicht sterben! Rette sein Leben! Gib, dass er wieder aufwacht! Mehrere Tage lag ihr Mann wie tot vor ihr. Keine wahrnehmbare Regung, nichts – gar nichts. Nur das Piepen der medizinischen Geräte war zu hören. Seit einer Stunde saß sie wieder an seinem Bett und betete still in ihrem Herzen. Auf  einmal schlug er seine Augen auf und fragte ganz benommen: Wo bin ich? Ist alles gut gegangen? Es war ihm, als wäre er aus einem tiefen Schlaf erwacht. Dann erzählte ihm seine Frau, was geschehen war. Sie war noch am Reden, als der Narkosearzt an sein Bett trat und lapidar meinte: Da haben Sie aber Glück gehabt, dass Sie dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen sind.

An diesem Tag und in den kommenden Wochen dankte er und seine Familie immer wieder Gott von Herzen für das Wunder seiner Rettung – so wie es auch einst jener Verfasser des Psalms 116 getan hat, als er diese Worte betete: Du hast meine Seele vom Tode errettet, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten. Ich werde wandeln vor dem HERRN im Lande der Lebendigen.

Dieser Psalm ist ja ein ausdruckstarkes Lob- und Danklied gegenüber Gott für seine Barmherzigkeit und Güte in lebensbedrohlichen Tagen. Stricke des Todes hatten mich umfangen, des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen; ich kam in Jammer und Not. Aber ich rief an den Namen des Herrn: Ach, HERR, errette mich!
Eine Erfahrung, die nicht nur damals vor Tausenden von Jahren gemacht wurde, sondern immer wieder neu gemacht wird, überall auf dieser Welt auf den Intensivstationen der Krankenhäuser und in den Kliniken todkranker Patienten. Aber auch dort, wo es keine modernen Gesundheitszentren und High-Tec-Medizin gibt, geschehen solche Wunder der Lebensrettung immer wieder. Ganz plötzlich und unerwartet durch Gottes Macht und seine Barmherzigkeit. Wer mit Gottes Hilfe rechnet und den Namen des HERRN in seiner Not anruft, der wird wie der Psalmbeter erfahren: Der HERR hat mich gehört, als ich zu ihm um Hilfe flehte. Ein offenes Ohr hat er mir geschenkt.

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Kommentare (4)

Claudia /

Vielen Dank für das schöne Zeugnis! Auch ich wäre 1997 beinahe an einem Lungenkollaps gestorben, 3 Wochen Intensivstation mit künstl. Koma ... derselbe lapidare Satz hat der Chefarzt auch zu mir gesagt. Ich danke Jesus von ganzem Herzen, dass er mir das Leben erhalten hat!

Walter Hagen /

Es war bei mir vor 5 Jahren nur eine Herzkatheteruntersuchung, diese schlug fehl. Es kam zu einer schwierigen Notoperation. Ich rang mit Jesus, er hat mich vom Tode bewahrt. Bis heute habe ich keine Herzbeschwerden mehr. Danke Herr Jesus

Ingolf Helm /

Eine schöne Auslegung. Nicht besonders originell, aber völlig zutreffend. Ich habe das am eigenen Leib vor 1 1/2 Jahren erfahren. Ich wurde durch eine fantastisch gelungene OP vor dem sicheren Tode mehr

Brigitte Schledermann /

... und immer bekomme ich zur rechten zeit ein mutbringens wort... ich werde am 27.04. zum 2. mal am gleichen knie operiert - neue prothese nach nur 14 monaten - und auch mich "treibt" die angst um. mehr