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/ Wort zum Tag

Prediger 3,13

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Denn ein Mensch, der da ißt und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.

Prediger 3,13

Das Geheimnis des Glücks
Das Buch Prediger mutet richtig modern an. Es trifft das Lebensgefühl unserer Zeit. Es wurde in einer Phase des Friedens und Wohlstands geschrieben. Sein Autor, König Salomo, hatte fast alles, was das Herz begehrt. Er schreibt (2,4-11): „Ich baute mir Häuser, pflanzte mir Weinberge, machte mir Gärten und Lustgärten; ich machte mir Teiche, daraus zu bewässern den Wald der grünenden Bäume. Ich hatte eine größere Habe an Rindern und Schafen als alle, die vor mir zu Jerusalem waren. Ich sammelte mir auch Silber und Gold; ich beschaffte mir Sänger und Sängerinnen und die Wonne der Menschen, Frauen in Menge, und war größer als alle, die vor mir zu Jerusalem waren. Alles, was meine Augen wünschten, gab ich ihnen und verwehrte meinem Herzen keine Freude…“
Salomo hatte es zu etwas gebracht! Träumen wir nicht manchmal auch von solchen Zuständen? Aber Salomo zieht eine überraschende Bilanz: „Als ich aber ansah alle Werke, die meine Hand getan hatte, und die Mühe, die ich gehabt hatte, siehe, da war es alles eitel und Haschen nach Wind…“

Ist das nicht die Erfahrung, die in Ländern mit vergleichsweise hohem Lebensstandard oft gemacht wird? Sobald die Träume erfüllt sind, stellt man wie Salomo fest: Auch darin liegt nicht das Glück! Alle materiellen Errungenschaften sind letztlich ein Haschen nach Wind. Auch Menschen und Beziehungen können unsere tiefste Sehnsucht letztlich nicht stillen; so wenig wie Kunst und Kultur oder das Streben nach Wissen. Salomo zieht ein ernüchterndes Resümee: „Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat, dass sie sich damit plagen. Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.“ Doch dann fährt er mit dem Satz fort, in dem auch das Wort zum Tag enthalten ist: „Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. Denn ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.“
Die Zeitschrift DAS BESTE hat untersucht, in welchen Gebieten Europas die Menschen am glücklichsten sind. Es sind laut dieser Untersuchung die Menschen in den ärmsten Gebieten Siziliens. Je weiter nördlicher die Menschen lebten, stieg zwar der Wohlstand, aber es wuchs auch die Unzufriedenheit! Sich des Lebens freuen und es dankbar genießen, darin liegt das Geheimnis des Glücks! Matthias Claudius sagt in einem Lied
„Ich danke Gott und freue mich wie’s Kind zur Weihnachtsgabe,
dass ich bin, bin, und dass ich dich, schön menschlich Antlitz habe…
Und er schließt mit den Strophen:
„Und all das Geld und all das Gut gewährt zwar viele Sachen;
Gesundheit, Schlaf und guten Mut kann’s aber doch nicht machen.
Und die sind doch, bei Ja und Nein! Ein rechter Lohn und Segen!
Drum will ich mich nicht groß kastei'n des vielen Geldes wegen.
Gott gebe mir nur jeden Tag, so viel ich darf, zum Leben.
Er gibt's dem Sperling auf dem Dach; wie sollt er's mir nicht geben!“
Wie aber können wir diese Unbeschwertheit und Fröhlichkeit von Kindern wieder bekommen? Salomo sagt: Das ist eine Gabe Gottes. Diese Gabe schenkt uns Gott durch seinen Geist: Er macht uns zu seinen Kindern! Wir dürfen die ungelösten Fragen, die das Leben spannend halten, immer wieder zurückstellen und uns neben allen Mühen des Lebens einfach als Kinder an den täglichen Liebesbeweisen unseres himmlischen Vaters freuen: am herrlich duftenden frischen Brot, dem würzigen Käse oder was es sonst noch Gutes gibt…
„Froh zu sein bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König.“ Diese Sprichwort fasst auf moderne Weise die Weisheit zusammen, die Salomo uns näherbringen will. (oder ähnlich, um den Sack zuzubinden)

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