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/ Wort zum Tag

Philipper 4, 19

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Mein Gott wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.

Philipper 4, 19

17. Juni- für mich ein historisches Datum.

Ich erinnere an Defizite in der damaligen DDR. Es fehlte an politischer und persönlicher Freiheit. An Lebensmitteln. An Waren des täglichen Bedarfs. An Geld. Nur Druck war genügend vorhanden. Politischer Druck. Leistungsdruck.

Damals also, vor genau 57 Jahren, hatte die Regierung der DDR wieder einmal die Arbeitsnormen erhöht. Nicht aber den Arbeitslohn. Darauf verweigerten die Bauarbeiter in der Ostberliner Stalinallee die Arbeitsleistung. Der anfängliche Streik weitete sich zu einem Volksaufstand aus. Sowjetische Soldaten wurden gezwungen, auf deutsche Arbeiter zu schießen. Es floss Blut. Viel Blut.

Aber auch danach änderten sich die Lebensverhältnisse kaum. Es gab weiter viel zu viel von dem, was es alles nicht gab.

Als kleiner Knirps war ich darum froh, eine Cousine im Westen zu haben. Sie sorgte für Farbtupfer. Zum Beispiel die Sportschuhe.

Ich hatte sie zum Geburtstag erhalten. Stolz wie Oskar lief ich damit zum Bolzplatz. Was für ein Unterschied zu den Igelitschuhen aus sozialistischer Warenproduktion.

Die Westschuhe begeisterten mich mehr als ein gewonnenes Fußballspiel.

Volltreffer! Dafür sorgte Magdalene. Sie hielt persönlichen Kontakt zu uns.

Was für ein Schatz.

Ähnliches, wenn auch auf anderem Niveau, erlebte auch der Apostel Paulus.

Die Nachrichten über ihn sind beunruhigend. Unterschiedlichen Würdenträgern vorgeführt. Und dabei hatte er sich auf den Kaiser berufen. Nun ist Paulus in Rom. Gefangen.

Die Christen im fernen Philippi sorgen sich um ihn. So gut es geht.
Nun hatte ein Kurier dem Apostel Unterstützung aus Philippi überbracht. Paulus bedankt sich dafür. Schriftlich. In seinem Brief drückt er seine Freude aus. Nicht nur über die Gabe. Auch über den Boten. Epaphroditus hatte sein Leben dabei riskiert.

Darüber hinaus freut Paulus sich auch über die Geber. Sie waren mit ihm verbunden. Die Philipper soren für Ausgleich. Sie sind frei zum Geben. Paulus ist frei, zu empfangen. Damals, als er den Philippern die gute Nachricht von Jesus Christus brachte, war die Richtung umgekehrt.

Zwar könnte Paulus auch jetzt ohne die überbrachte Gabe leben. Aber bei der empfangenen Gabe aus Philippi handelt es sich für den Apostel nicht nur um ein materielles Geschenk. Nicht nur um Geld. Es handelt sich um ein lebendiges Geschehen. Sowohl zwischenmenschlich. Als auch zwischen Christus und den Christen. Es handelt sich um Frucht. Um eine Knospe. Gerade eben ist sie aufgeblüht. Und sie verbreitet einen angenehmen Duft. Paulus genießt dieses Aroma. Mitten im Mief von politischen und religiösen Intrigen. Inmitten von Verfolgung und Angst. In Armut und Entbehrung.

So ist der überwiesene Betrag für Paulus nicht nur ein wohltätiger Beitrag. Er ist für ihn göttlicher Ertrag.

Kurios: Die Gabe kommt zwar aus Philippi. In Wahrheit aber von Gott.

Der erhaltene Betrag wurde zwar vom Konto der Philipper dem Apostel gut geschrieben. In Wirklichkeit aber geht diese Gutschrift auf das Konto Gottes.

Und nun fließt dieses Guthaben wieder zurück auf das Konto der Philipper.

So beschenkt Gott zum Schenken. Und dabei macht er den Schenkenden zum Geschenk. Mit anderen Worten:

Bei geistlicher Flaute wird Gott für ein gefülltes Schiffssegel sorgen.

Bei Stillstand für Bewegung. In Dürre für Regen.

Gott sorgt dafür, dass das Evangelium von Christus zur Erfüllung kommt. In Philippi. In Rom. Beim Sender. Und beim Empfänger. Damals.

Und heute auch.

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Kommentare (1)

elisa5 /

Starke Worte! WOW!! Unglaublich schoen!!ja, so ist es - auch wenn ich nicht alles begreife und verstehe. Es liest sich wunderschoen und kraftvoll und ehrlich und herrlich und richtig. DEN mehr