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/ Wort zum Tag

Philipper 2,3

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte eienr den andern höher als sich selbst.

Philipper 2,3

Geht das so einfach, demütig sein? Irgendwie sind wir doch alle angewiesen auf Anerkennung und Lob, auf Wertschätzung und Erfolg. Daran hängt unser menschliches Selbstwertgefühl. Da hat sich jemand zum wiederholten Mal auf eine neue Stelle beworben. Nach dem Bewerbungsgespräch wird ihm bescheinigt, dass er seine Sache gut gemacht hat. Aber die Stelle bekommt doch ein anderer. Die Enttäuschung kommt. Die Niederlage nagt am Selbstwertgefühl. Wie soll er das einfach demütig hinnehmen und sich womöglich auch noch für den erfolgreicheren Konkurrenten freuen?

Aber dann wird ihm klar, dass sein Selbstwert eine ganz andere Begründung hat. „Weil du in meinen Augen so wertgeachtet und auch herrlich bist und ich dich lieb habe“, hört er als Zusage Gottes aus dem Wort der Bibel.
Durch Jesus hat uns Gott seine Wertschätzung und seine Liebe ganz persönlich zugesprochen. Diese Liebe verändert unsere Einstellung. Nein, ich muss mich nicht mehr beteiligen an der Ellenbogenmentalität, die in unserer Gesellschaft das Normale ist. Ich muss mich nicht durchsetzen auf Kosten der anderen. Die persönlichen Eitelkeiten, vor denen der Apostel Paulus die Gemeinde in Philippi warnt, das eigensüchtige Konkurrieren mit anderen und das krankhafte Geltungsbedürfnis, habe ich nicht mehr nötig. Ich kann demütig sein.

Demut – dieses Wort hat in unserem normalen Sprachgebrauch keinen guten Klang. Demut wird mit Unterwürfigkeit und mit berechnendem Anbiedern gleichgesetzt. Aber der Apostel Paulus meint etwas ganz anderes. Demut ist eine neue Sicht auf den Mitmenschen. „Einer achte den anderen höher als sich selbst.“
Dem anderen mit Demut begegnen heißt, ihn in der Würde entdecken, die ihm Gott geschenkt hat. Auch er ist ein geliebtes Geschöpf Gottes. Wenn ich den anderen so in seiner Würde entdecke, dann schadet das nicht meinem Selbstwertgefühl. Im Gegenteil, dieser neue Blick hilft mir, auch mich selber als ein geliebtes und von Gott wertgeachtetes Gotteskind wahrzunehmen.

Demut ist auch Dienst – Mut, die Freude daran, dem anderen zum Helfer zu werden. Die Freude und der Mut, dem anderen die Liebe Gottes weiterzusagen und weiterzugeben. Ihm mit Güte und Verständnis zu begegnen.
In einem Gedicht habe ich gelesen:
„Demut – noch nie davon gehört?
Möglich – man begegnet ihr kaum noch.
Doch wo sie gelebt wird,
schmilzt das Eis,
sind die Tage heller,
die Blumen bunter,
sprießen Zweige der Hoffnung.“


Der Mann mit der gescheiterten Bewerbung hat das begriffen. Demut macht nicht klein. Sie hilft uns, die anderen Menschen und das eigene Leben mit den Augen der Liebe zu sehen. Deshalb kann er erhobenen Hauptes als geliebtes Gotteskind seinen Weg weiter gehen.

 

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Kommentare (4)

Sarah K. /

Auch mir gefällt die Auslegung sehr, sehr gut! Demut und Selbstwertgefühl auf diese Art und Weise zu verknüpfen finde ich sehr gelungen und mutmachend! Danke!

Hesse Sonja /

Das große Problem ist tatsächlich, dass viele Christen Demut mit Unterwürfigkeit verwechseln. Und daran scheitern viele. Sie haben das sehr gut im Wort zum Tag beschrieben. Gefällt mir!

Antonie /

Danke für den sehr guten Beitrag und die gute Erklärung was Demut bedeutet. Ihre Erläuterungen bringen "Demut" wieder ins rechte Licht. Danke.
Gott segne Sie.

Sabine /

Vielen Dank für diese für mich wohltuenden und mutmachenden Gedanken. Ich bin nämlich auch jemand, der mit seinem Selbstwertgefühl zu kämpfen hat.