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/ Wort zum Tag

Philipper 2,14-15

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt.

Philipper 2,14-15

Wenn ich mal beim Fernsehen Werbesendungen mitbekomme, dann schalte ich nicht gleich weg. Ich bin schon manches Mal überrascht worden. Es gibt Werbespots, so habe ich entdeckt, die lassen sich gebrauchen, um eine biblische Wahrheit deutlich zu machen. Gezeigt wird ein Mann, wie er ein altes, total heruntergekommenes Haus betritt. Es steht kurz vor dem völligen Verfall, das merkt man sofort. In rasch wechselnder Bildfolge sieht man dicke Spinnweben, kleines Ungeziefer im abbröckelnden Mauerwerk, morsches Gebälk und verrostete Sanitärleitungen. Der Mann allerdings bewegt sich leichtfüßig und gut gelaunt in dieser „Bruchbude“. Er scheint anderes zu sehen als der normale Betrachter. Er hält sich am Geländer fest, das gar nicht vorhanden ist. Er schaltet das Radio ein, das er auf irgendeinem Regal wähnt, welches nur in seiner Vorstellung existiert. Und er tanzt zu melodischen Tönen, die er mit seinen Lippen erzeugt. Vor dem Waschbecken, das kaum noch als solches zu erkennen ist, führt er Handbewegungen aus, die eine Waschszene mit Zähneputzen vorspielen. Und schließlich legt er sich auf einem aus abgerissenen Tapeten angedeuteten Bett zufrieden hin. Nun ist die Werbemusik einer bestimmten Baufirma zu hören und eine Aussage erscheint lesbar auf der Bildfläche: „Du kannst es dir vorstellen, also kannst du es auch machen!“

Mich begeistert dieser Werbespot, weil ich sofort eine Verbindung zum christlichen Glauben herstellen kann. Geht es doch im Glauben auch darum, etwas zu sehen, was noch nicht ist, als wäre es schon da. Die Anfänge sind gemacht, das Reich Gottes ist angebrochen, doch wie es nach und nach weiter Gestalt annimmt und am Ende vollkommen da steht, ist nur für den Glaubenden sichtbar. Der Unterschied zur Aussage des Werbefilms besteht allerdings darin, dass ich mich im Glauben nicht auf meine eigene Vorstellungskraft verlasse, sondern auf das, was Gott in seinem Wort versprochen hat. Ich vertraue darauf, dass sich vollkommen erfüllt, was in Jesus Christus begründet liegt. Manchmal fällt es mir leicht, aber es gibt auch Phasen, da gerät mein Vertrauen ins Wanken. Ich stelle mir vor, dass Paulus auch solche wankenden Leute vor Augen hat, als er im Philipperbrief diesen Vers schreibt: „Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt.“

Vielleicht hat er dabei auch an die Geschichte Israels gedacht, sich erinnert, wie Gottes Volk schon bald nach der Befreiung aus Ägypten zu murren begann. Indem er vom verdorbenen und verkehrten Geschlecht spricht, verwendet er dieselben Begriffe, die auch im Mosebuch gebraucht werden für das unzufriedene Volk. Murren und Zweifel stellen sich schnell ein, wenn die Umstände scheinbar das widerlegen, was der Glaube verspricht. Ich kenne solche Phasen, in denen ich kaum etwas von Gottes Kraft und seiner lebensverändernden Macht gespürt habe. Dann brauchte ich solche Impulse, um wieder mehr sehen zu können, als tatsächlich vor Augen ist. Im Vertrauen auf Jesus Christus kann ich leben mit ihm, den ich nicht sehe, als sähe ich ihn. Das macht mich zum Kind Gottes und zum Licht in dieser Welt. Das ist mein Wunsch, dass andere Menschen etwas von der Wirklichkeit und Gegenwart Jesu an mir sehen.
 

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