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Passen wir zusammen?

Helmut Heiser über 1. Petrus 1,15

Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel.

1. Petrus 1,15

Der Apostel Petrus thematisiert die Lebensführung von uns Christen. Er ruft uns dazu auf: „Ihr sollt heilig sein in eurem ganzen Wandel, wie der, der uns berufen hat, heilig ist.“ (1. Petrusbrief, Kapitel 1, Vers 15)

Oft ist es in der Bibel bezeugt: Gott ist heilig. Was aber bedeutet das?  Und was folgt daraus für uns Christen?

In diesem Wort ‚heilig‘ ist das Wort ‚Heil‘ enthalten. Dass Gott von Anfang an als „heilig“ bezeichnet wird, soll uns verdeutlichen, dass sein ganzes Wesen nicht nur Heil ist, sondern uns auch durch sein Reden und Handeln sein Heil vermittelt.

In biblischen Zusammenhängen wird darum auch das ‚heilig‘ genannt, was zu Gott gehört. Das betrifft dort sowohl Dinge als auch Menschen und Schöpfung. Um dies zu verdeutlichen, beginnt in der Regel immer der erste Gottesdienst eines neuen Kirchenjahres mit den Worten des 24. Psalms: „Dem Herrn gehört die Erde, mit all dem, was sie erfüllt.“

Sein Heil, seine Heiligkeit soll von allen erfahren und erkannt werden. Sie gehören zu seiner Liebe – bis hin zur Geburt Jesu, der von uns Christen als „Heiland aller Welt“ besungen wird und der Heil und Leben mit sich bringt.

Es gehört also unbedingt zur Heiligkeit Gottes, dass sie für uns gut ist. Gottes unauslöschliche Liebe und Freundlichkeit, sein Heil soll allen Menschen und aller Schöpfung begegnen. Sie ist nicht unnahbar, sie distanziert und trennt sich nicht von uns Menschen, ganz im Gegenteil: sie möchte uns erreichen und verändern, wo wir sind – nur ist sie klar geschieden und getrennt von allem Bösen, was dem Leben feind ist.

Und sie will allen Menschen aufscheinen durch die Lebensführung derer, die er berufen hat.

Sie haben seine Heiligkeit, sein Heil erfahren. Sie gehören nun zu ihm und damit zur „Gemeinschaft der Heiligen“. Sie bekennen sich zu ihm, hören seine Stimme und folgen seinem Gebot. Ihnen gilt die Aufforderung: „Ihr sollt heilig sein in eurem ganzen Wandel!“

Im Lauf der Jahrhunderte der Kirchengeschichte gab es viele gegenseitige Ermutigungen dazu, die eigene Lebensführung an dem Wesen Jesu Christi auszurichten. Sie sind von Lob und Dank, aber auch Zuspruch und Anspruch geprägt, etwa wie durch Gerhard Tersteegen 1751 mit den Worten:

„O Jesu, dass dein Name bliebe im Grunde tief gedrücket ein! Möchte‘ deine süße Jesusliebe in Herz und Sinn gepräget sein! Im Wort, im Werk und allem Wesen sei Jesus und sonst nichts zu lesen.“

Bis heute dienen viele geistliche Lieder auch dazu, sich gegenseitig zu erinnern, dem Willen Gottes mit dem eigenen Leben zu entsprechen. So fasste es Joh. Jakob Rambach1 in seinem Tauflied in die Worte: „Ich gebe dir, mein Gott, aufs Neue Leib, Seel und Herz zum Opfer hin; erwecke mich zu neuer Treue und nimm Besitz von meinem Sinn. Es sei in mir kein Tropfen Blut, der nicht, Herr, deinen Willen tut.“

Oder Detlev Block2 erinnerte in einem Lied daran: „Seid zueinander so gesinnt, dass Christi Vorbild Raum gewinnt. Denkt an den Maßstab, den er jetzt auch euch und eurem Handeln setzt.“

Sein gesamtes Leben war durch die Liebe zu Gott und den Menschen geprägt. Heilend, segnend, sie zur Umkehr in das Reich Gottes rufend, war er allen Menschen gleich nahe. Er ermutigt uns auch heute dazu, das durch Jesus Christus erfahrene Heil ganzheitlich und lebendig in unsere Welt und die ganze Schöpfung heilend und segnend hineinzutragen.

Tun wir das!

Dann passen wir zusammen.

[1] Jesus unsere Freude, Nr. 183, 1735

[2]Jesus unsere Freude, Nr. 582; 1978 Textrechte bei V&R, Göttingen
 

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Kommentare (1)

Peter G. /

Sehr geehrter Pfarrer Heiser,
ich finde, Sie haben es sich heute etwas zu einfach gemacht oder hat die Erf-Redaktion nur übersehen, Ihre weiterführenden Gedanken zu veröffentlichen?
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