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Nicht wegwerfen!

Ruth Bai-Pfeifer über Hebräer 10,35

Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.

Hebräer 10,35

Haben Sie sich auch schon überlegt, ob Sie einen Gegenstand wegwerfen oder behalten wollen? Zusammen mit meinem Mann bin ich in meinem Leben schon einige Male umgezogen. Vor jedem Umzug stellte sich uns die Frage, was wir mitnehmen wollten, und was wir am neuen Ort nicht mehr brauchen würden. Wie oft saß ich beim Aussortieren inmitten unserer Reichtümer. Manche Gegenstände konnten wir ganz leicht loslassen und wegwerfen. Andere Dinge waren uns so wertvoll, dass wir sie unbedingt behalten wollten. In unserm Leben geht es aber nicht nur um Gegenstände, die wir loslassen oder behalten wollen. Nein, es gibt noch anderes, bei dem wir genau überlegen sollten, ob wir es achtlos wegwerfen oder sorgfältig aufbewahren wollen.

Unser heutiges Tageswort mahnt uns, dass es etwas gibt, das wir nie wegwerfen sollten: „Werft Euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.“ Unser Vertrauen wegwerfen? Das wäre doch eigentlich richtig dumm! So denken Sie vielleicht. Ich habe Menschen kennengelernt, die ihr Vertrauen auf Jesus weggeworfen haben. Wie ist es dazu gekommen? Ich denke an einen jungen Mann, der mit einer recht schweren Behinderung lebt. Er wurde zu einer  Heilungsveranstaltung eingeladen. Ihm wurde gesagt, dass er dort geheilt werden könne. Viele seien schon gesund geworden. Während der Veranstaltung seien zu kurze Beine anscheinend verlängert worden, Rückenschmerzen seien wie weggeblasen gewesen und Ausschläge geheilt worden. Er besuchte die Veranstaltung mit der festen Hoffnung, nach dem Heilungsgebet gesund und seinen Rollstuhl ein für alle Mal los zu sein. Sein Vertrauen, dass Gott auch ihn heilen konnte, war riesig. Die besagte Veranstaltung begann. Der junge Mann saß mitten unter den Leuten. Er glaubte und hoffte, dass Gott ihn an diesem Abend heilen würde. Aber er konnte auch nach der Veranstaltung nicht aus seinem Rollstuhl aufstehen. Er war bitter enttäuscht, dass Gott ihn nicht geheilt hatte. Schließlich hatte er so fest geglaubt und sich seine Heilung so fest gewünscht. Eine quälende Bitterkeit schlich sich in sein Herz ein. Von diesem Tag an wollte er nichts mehr von Gott wissen. Enttäuscht wandte er sich von ihm ab. Er warf wortwörtlich sein Vertrauen auf Jesus weg. Leider ist das bis heute so geblieben.

Ansatzweise können wir ihn vielleicht verstehen. Menschen, die von Gott enttäuscht werden, sind in der Gefahr, ihr Vertrauen wegzuwerfen. Sie fühlen sich von Gott verlassen und vergessen. Anderen hilft er, andere haben Erfolg, andere werden reich – aber sie gehen leer aus. Kennen Sie in Ihrem Leben auch solche Gedanken? Vielleicht denken Sie: «Gott hat mir nicht die Antwort gegeben, die ich mir so sehr gewünscht und von ihm erbeten habe. Gott ist nicht fair. Er hat mich im Stich gelassen. Kann und soll ich so einem Gott vertrauen?» Genau solch hoffnungslosen Menschen ruft der Schreiber des Hebräerbriefes in Kapitel 10, Vers 35 den Satz zu: „Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine grosse Belohnung hat.“ Hier wird uns das Ziel vor Augen gerückt, die Belohnung. Sie wartet auf alle, die ihr Vertrauen nicht aufgeben. Jesus hat uns nicht vergessen, ER hat uns nicht aufgegeben. Der Lohn wird kommen – wenn nicht hier auf Erden, dann sicher in der Ewigkeit.

Joni Eareckson-Tada, die seit über 50 Jahren Tetraplegikerin ist, hat mal den folgenden Satz gesagt: „Gott hat sich entschieden, mich nicht zu heilen, aber er hat versprochen, mich zu halten.“ Vertrauen Sie trotz all Ihrer ungelösten Fragen diesem Gott und werfen Sie Ihr Vertrauen nicht weg. ER hält Sie fest und trägt Sie ans Ziel.

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