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/ Wort zum Tag

Nehemia 9,31

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Aber nach deiner großen Barmherzigkeit hast du mit ihnen nicht ein Ende gemacht noch sie verlassen; denn du bist ein gnädiger und barmherziger Gott.

Nehemia 9,31

„Eigentlich hätte ich sie ja verdient, die Entlassung“, dachte Helmut nach dem Gespräch mit der Chefin. Es war ganz schön heftig zur Sache gegangen, und sie hatte nichts ausgelassen, was gegen ihn sprach, von den kleinen Schlampigkeiten in der Backstube bis zu den Broten, die er kurzerhand für den eigenen Bedarf einfach mitgenommen hatte. „Noch mal Glück gehabt“, dachte er sich, seufzte erleichtert und war nun gewarnt. So etwas durfte nicht wieder vorkommen.
Möglicherweise kennen Sie solche Situationen auch: Eigentlich könnte jemand mit uns abrechnen, eigentlich hätten wir dann ziemlich schlechte Karten. Aber er tut’s nicht – Gott sei Dank!
Gott sei Dank – das werden die Leute vom Volk Israel auch gedacht haben, als das Schilfmeer sich hinter ihnen zu füllen begann und den ägyptischen Soldaten den Zugriff auf sie verwehrte. Und später, als sie nach der großen Zerstörung ihre Hauptstadt Jerusalem wieder aufgebaut hatten und ihnen so richtig bewusst war, wie großzügig sich Gott ihnen gegenüber in ihrer langen Geschichte verhalten hatte. „Nach deiner großen Barmherzigkeit hast du mit deinem Volk nicht ein Ende gemacht noch es verlassen“, lesen wir als Israels Gebet im Buch Nehemia, Kapitel 9 Vers 31. Ja, Israels Geschichte war eine Aneinanderreihung solcher Erfahrungen von Gottes Güte.
Das wird auch Jesus und seinen Freunden bewusst gewesen sein an jenem Abend, den wir „Gründonnerstag“ nennen. Für Israel war es die Passanacht, die Nacht der Erinnerung an die Errettung aus der Sklaverei in Ägypten. Wieder und wieder hat Gott sein Volk beschützt und Geduld mit ihm gehabt und sich eben nicht von ihm abgewandt.
Geht es uns nicht ebenso? Wenn Gott auf die Idee kommen sollte, mit uns die große Abrechnung zu halten, die Summe unseres Lebens unter dem Strich zusammen zu zählen – wir hätten nicht die geringste Chance. Dagegen erleben wir wieder und wieder, dass er uns trotzdem bewahrt, uns trotzdem hilft, unser Gebet trotzdem hört und erhört, uns trotz allem nicht die Treue aufkündigt. Ist es nicht toll, so einen gütigen Vater im Himmel zu haben?
Ja, das gehört auch zu unserem Bild von Gott, diese Freundlichkeit und Verlässlichkeit. Morgen ist Karfreitag. Da wird ein anderer Aspekt von Gott in den Vordergrund treten: seine Unvereinbarkeit mit allem Bösen, mit aller Sünde. Da wird seine Liebe zu uns dazu führen, dass Gott sein eigenes Kind für uns sterben lässt, durch unsere Hände, durch seine Menschen.
 

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