Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

„Na, altes Haus!“

Manfred Schultzki über 2. Korinther 5,1.

Wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel.

2. Korinther 5,1

"Na, altes Haus, wie geht es dir? Lange nicht gesehen!" – so begrüßt einer den andern. Altes Haus? Hätten Sie gedacht, dass diese Redeweise aus dem 5. Kapitel des 2. Korintherbriefes stammt? Ich lese es Ihnen mal vor. Paulus schreibt:

"Wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel."

Paulus spricht also auch vom alten Haus. Aber - er meint es nicht so kumpelhaft, sondern er spricht von unserem Körper. Und Paulus verwendet dafür sogar noch eine Beifügung. Er sagt: „Diese Hütte“. Das allerdings ist eine Übersetzung von Martin Luther, die nicht so ganz stimmt. Das griechische Wort an dieser Stelle übersetzt man besser mit Zelt statt Hütte.

Armselige Hütten, notdürftig mit Planen abgedeckt, gab es früher und gibt es heute. Millionen davon stehen in den Slums dieser Welt. Paulus jedoch geht es nicht um Architektur. Er meint unser Lebenshaus. Wenn wir vor dem Spiegel stehen, mögen wir von uns selbst beindruckt sein. Aber im Grunde ist der Körper nur eine Hütte oder ein Zelt. Das hat mit Vergänglichkeit zu tun, nicht mit Schönheit.

Gewiss, so wie wir unsere Wohnungen oder Häuser renovieren müssen, so sollten wir auch etwas für unseren Körper tun. Es lässt sich besser darin leben. Dennoch - irgendwann wird diese Hütte abgebrochen. Unser Leben geht zu Ende.

Spüren sie auch, wie sehr unser Körper eine Hütte, ein Zelt ist. Wie vergänglich wir sind? So schnell können sich die Dinge ändern – und tun es auch. So schnell kann ein Mensch sterben. Da wird die Hütte zerbrochen. Sie hat nicht gehalten. Wir wissen darum, aber viele blenden es aus. Oder stellen Überlegungen an, wie sie den Verfall aufhalten können. Manche lassen sich sogar einfrieren in der Hoffnung, später noch einmal ins Leben zurückgeholt werden zu können. Ich gestehe, dass mich das sehr befremdet. Ich möchte nicht 50 oder 100 Jahre nach meinem Lebensende noch mal aus dem Kältetod wiedergeholt werden.

Stattdessen teile ich die Hoffnung und Zuversicht des Paulus und lasse mich von ihr anstecken. „Wir haben einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel.“ Gott selbst kümmert sich also um meine und Ihre Zukunft. Und die ist deshalb tragfähig und stabil, so wie ein festes Haus stabil ist im Vergleich zu einem Zelt oder einer Hütte in einem Slum. Alles, was wir Menschen bauen, ist vergänglich - wie auch unser ganzes Leben. Darum ist es Paulus wichtig zu betonen, dass das Haus, das Gott für uns im Himmel, in seiner Nähe bereithält, nicht mit Händen gemacht ist. Und weil es nicht mit Händen gemacht ist, sondern Gottes Schöpfung, darum ist es unvergänglich.

Im gleichen Bild hat Jesus vor seinem Tod seinen Jüngern gesagt: In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten.

Das ist das Vertrauen und die große Zuversicht, die wir als Christen haben dürfen. Gott hält Zukunft für uns bereit über den Tod hinaus.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.