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/ Wort zum Tag

Mund halten?

Gudrun Weber über Apostelgeschichte 4,20.

Der Hohe Rat ist ratlos. Kurzen Prozess wollten sie machen. Mit Petrus und Johannes. Diesen Aufrührern, denen das ganze Volk nachläuft. Unaufhörlich reden sie von Jesus Christus. Und heilen einen Kranken, der über vierzig Jahre lang gelähmt war. Dabei sind sie schlichte Männer. Ohne Bildung. Denen müsste man doch beikommen können! Juristisch sind sie nicht zu belangen. Doch einschüchtern, das dürfte klappen. Als der Hohe Rat ihnen ein öffentliches Redeverbot erteilt, kommt doch die unverschämte Antwort: „Urteilt selbst, ob es recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott.“ Und dann fügen sie hinzu:

„Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gehört oder gesehen haben.“ Apg. 4, 20

„Wir können’s ja nicht lassen“ – diese Worte machen mich nachdenklich. Kann auch ich es nicht lassen, von Jesus zu reden? Oder kann ich es ganz gut lassen? Zwei Punkte fallen mir auf:

1. Um es nicht lassen zu können, muss ich Zeuge werden. Petrus und Johannes hatten Jesus aus nächster Nähe erlebt. Seine Worte gehört, seine Taten gesehen. Petrus lief ihm sogar über Wasserwogen entgegen! Sie hatten seine Kreuzigung betrauert und über seine Auferstehung gestaunt. Bei der Himmelfahrt seinen Segen empfangen. Und an Pfingsten die Erfüllung mit dem Heiligen Geist erfahren. Das war nicht ein bisschen Abenteuer, das war volles Programm! Da war etwas passiert! So etwas konnten sie nicht für sich behalten. Es ging ihnen so, wie Jesus gesagt hatte: „Wovon das Herz voll ist, das spricht der Mund aus“ (Lukas 6 Vers 45 HfA).

Ist in Ihrem Leben schon etwas passiert – mit Jesus? Er lebt – auch heute. Voller Liebe sehnt er sich danach, jedem von uns zu begegnen. Wir dürfen mit ihm reden. Und ihn in unser Leben einlassen. Zum Beispiel mit diesen Worten: „Danke, Herr, dass du die Strafe für meine Sünden und meine Fehler am Kreuz getragen hast. Danke, dass du für mich gestorben und auferstanden bist. Bitte komm in mein Herz, in mein Leben hinein. Dir will ich vertrauen. Hilf mir, deinen guten Willen für mich zu erkennen und danach zu leben.“ Jesus wird auf solch eine ernstgemeinte Bitte antworten.

2. Um es nicht lassen zu können, muss ich Zeuge bleiben. Wenn wir etwas Besonderes erlebt haben, dann können wir darüber reden und reden … Irgendwann lässt das Mitteilungsbedürfnis aber wieder nach. Denn unser Leben verändert sich.

Jesus verändert sich nicht. Unaufhörlich umgibt er uns mit Seiner Liebe. In trüben und in hellen Zeiten. Er hält fest an dem Versprechen, das er uns gegeben hat: „Ich lasse dich nicht im Stich, nie wende ich mich von dir ab.“ (Hebr. 13,5). Aber - halten wir uns auch an ihm fest? Oder klammern wir uns lieber an Versprechen, die diese Welt zu bieten hat? Jesus enttäuscht niemanden, der sein Vertrauen allein auf ihn setzt. Wenn wir in einer lebendigen Beziehung zu Jesus leben, werden wir immer einen Grund haben, über ihn zu reden. Werden es nicht lassen können. Wie Petrus und Johannes.

Dazu müssen wir nicht redegewandt und gelehrt sein. Gott wird uns die richtigen Worte geben. Und eine passende Gelegenheit. Wir müssen nicht unbedingt öffentlich reden. Vielleicht ganz verborgen, bei einem einzelnen Menschen.

Philipp Spitta schrieb im Jahr 1827 den Vers:

Es gilt ein frei Geständnis in dieser unsrer Zeit,

ein offenes Bekenntnis bei allem Widerstreit,

trotz aller Feinde Toben, trotz allem Heidentum

zu preisen und zu loben das Evangelium.

 

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Kommentare (5)

Henriette J. /

Wunderbar und erbauen! Und ganz in Gottes Sonne, dass Frauen und Männer gleichermaßen die frohe Botschaft in die Welt tragen. Vielen herzlichen Dank!

Christiane D. /

DANKE für diese wunderbare Morgen-Andacht, die ich mehrere Male hören werde, damit Gebet & Worte im Herzen bleiben!!! DANKE!

Heinrich D. /

Danke für diese Andacht. Ich bin sehr misstrauisch bei Andachten von Frauen, aber diese war für mich sehr wichtig.

Constanze G. /

Mein ganzes Vertrauen gilt einzig Gott und Jesus...

Stefan K. /

Guten Morgen, liebe Pastorin Gudrun Weber; so wie gestern ist auch heute Ihre Morgenandacht sehr ansprechend und passend formuliert. Zur rechten Zeit die rechten Worte sind ein Geschenk, die nur mit mehr