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Müde Hände und wankende Knie

Ruth Bai-Pfeifer über Hebräer 12,12-13

Stärkt die müden Hände und die wankenden Knie und tut sichere Schritte mit euren Füßen.

Hebräer 12,12–13

Eine Großmutter zeigte uns vor ein paar Wochen ganz stolz einen kleinen Film auf ihrem Smartphone. Ihr Großkind war bereits 18 Monate alt – und hatte endlich die ersten Schritte gemacht! Ganz wackelig, die Arme weit ausgestreckt, wankte die Kleine auf ihren Papa zu. Für jeden selbständigen Schritt brauchte sie seine Ermutigung. Immer wenn ein Schritt gelang, jauchzte Iva laut auf. Sogar beim Betrachten der Bilder stockte uns fast der Atem, weil wir nicht wussten, ob sie den nächsten Schritt wohl schaffen würde. Das sah so drollig aus. Die Grossmutter konnte sich fast nicht satt sehen an diesen putzigen Bildern. Was war das für eine Freude, dass die kleine Iva endlich ihre ersten Schritte getan hatte.

Bei einem kleinen Kind gehören diese ersten wackligen Schritte zum Start ins Leben. Wenn die Beine gesund bleiben, werden sie bald kräftige Muskeln entwickeln. Und das Kind wird auf seinen Beinen sicher durchs Leben rennen können. Erst beim alternden Menschen beginnen die Knie oft wieder zu wanken. Ältere Menschen sind nicht mehr so flott auf den Beinen wie in jungen Jahren. Wie oft habe ich von älteren Menschen den Satz gehört: „Meine Beine mögen mich nicht mehr so richtig tragen, und meine Hände haben keine Kraft mehr. Ich bin gar nichts mehr wert.“

Unsere heutige Bibellese gilt gerade auch für all die Menschen, die wissen, wie sich das anfühlt: „Stärkt die müden Hände und die wankenden Knie und tut sichere Schritte mit euren Füßen.“ Hebräer 12,12–13. Das ist doch ein richtig Mut machendes Wort für den heutigen Tag. Ich glaube, dass es in jeder Lebensphase Zeiten geben kann, in denen unsere Knie zittern oder die Hände kraftlos werden. Auch wenn das äußerlich nicht immer sichtbar ist. Das können Herausforderungen des Lebens sein, unvorhergesehene, schwere Schicksalsschläge, finanzielle Engpässe oder bleibende Behinderungen. Aber auch Depressionen, Krankheiten oder der Tod von lieben Menschen. Vielleicht auch eigene Fehler, die wir kaum mehr gut machen können. All dies kann dazu führen, dass der Boden unter den Füssen zu wanken beginnt. Oder dass die Knie zittern und die Hände erschlaffen. Plötzlich spüren wir lähmende Angst. Wir wissen nicht mehr, wie wir den nächsten Tag überstehen sollen. Alles scheint keinen Sinn mehr zu haben. Genau in solche Situationen hinein spricht unsere heutige Bibellese. Der Schreiber des Hebräerbriefes will uns Mut machen: „Stärkt die müden Hände und die wankenden Knie und tut sichere Schritte mit euren Füßen.“

Wie bekommen wir wieder die Kraft zum Aufstehen und Weitergehen? Indem wir unsere kraftlosen Hände falten und in die starken Hände unseres himmlischen Vaters legen. Wenn wir unser Vertrauen in Jesus setzen, der unsere Lebenskraft sein will. Er hat einen Plan mit unserem Leben. Er ist der gute Hirte und begleitet uns auch durch dunkle Täler. Er ist immer da und gibt uns neue Kraft, auch in den finstersten Stunden unseres Lebens. Und wenn unsere Kräfte dann einmal ganz schwinden, wenn die Zeit unseres Abschiedes gekommen ist, dürfen wir wissen, dass uns Jesus erwartet. Bei IHM in der Ewigkeit wird alles Leid vorbei sein. Die müden Hände werden nie mehr kraftlos sein und die wankenden Knie nie mehr wanken. Darauf freue ich mich jetzt schon

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