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Mitten drin

Michael Sarembe über Esra 3,11.

Sie stimmten den Lobpreis an und dankten dem HERRN: Denn er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewiglich.

Esra 3,11

Einige Menschen haben die hohe Begabung, in allem, was sie sehen, zuerst einmal etwas Schlechtes zu erkennen. Das Glas ist grundsätzlich halb leer. Alles ist zuerst einmal schwierig und man sollte sich hüten, den Dingen etwas Schönes abzugewinnen. Ihr Lieblingswort ist „aber“, denn damit kann man selbst den schönsten Dingen, den besten Erfahrungen noch etwas Negatives abgewinnen.

Was für eine Wohltat ist ein Mensch, der dankbar durchs Leben geht. Und jetzt berichtet uns die Bibel von einer ganzen Menschenmenge, die nichts anderes kannte als Dankbarkeit. Im Alten Testament, im Buch Esra wird das folgendermaßen ausgedrückt: „Sie stimmten den Lobpreis an und dankten dem HERRN, denn er ist gütig und seine Barmherzigkeit währt ewig.“ Woher kommt diese überschäumende Dankbarkeit? Immerhin waren diese Menschen erst vor nicht allzu langer Zeit aus der Gefangenschaft zurückgekehrt ins Land ihrer Väter.

Sie hätten sich auch selbst bemitleiden können und sagen, „wie um alles in der Welt sollen wir dieses Chaos wieder aufbauen? Alles ist zerstört!“ Außerdem waren die Israeliten schon 26 Monate wieder in ihrem Heimatland und erlebten, dass die Nachbarn sie entmutigen, ihre Arbeit hintertreiben wollten. Lange hatten sie gebraucht, um sich wieder einzurichten.

Aber dann kam der große Einschnitt. Der Grundstein für den neuen Tempel in Jerusalem wurde gelegt. Die Alten weinten vor Glück und die Jüngeren jubelten laut vor Freude. Jetzt würde es wieder sichtbar werden für die ganze Welt: Israel ist Gottes Volk. Und hier im Tempel hat er versprochen gegenwärtig zu sein. Das, was sie über vier Generationen so schmerzlich vermisst hatten, den Tempel in Jerusalem, jetzt würde er wieder auf dem Zionsberg stehen und sie würden wieder hinaufziehen nach Jerusalem, um die herrlichen Feste des Herrn zu feiern. Die Beziehung zwischen Gott und Israel würde wiederhergestellt. Sie dürften wieder mit ihm leben, so wie Gott das wollte.

Was für eine Erleichterung! Sie waren die Generation, die das miterleben durfte. Gott hatte sein Versprechen eingehalten. Er hatte für sie gehandelt. Und jetzt würden sie den Tempel wieder aufrichten. Da war kein Raum zur Klage, da gab es keine Beschwerden. Da gab es nur Dankbarkeit. Was muss das für eine Stimmung gewesen sein! Wie gerne wäre ich da dabei gewesen! Gott handelt, er wirkt und ich darf das miterleben!

Manche behaupten, uns gehe es zu gut. Manchmal hat es ja auch durchaus den Anschein. Wir jammern  wie verwöhnte Kinder. Das wird aber mit Sicherheit nicht allen gerecht. Es gibt Menschen bei uns, denen geht es wirklich schlecht. Nein, ich glaube, wir verlieren allzu schnell aus den Augen, was Gott für uns getan hat und tut. So wie Israel damals die Psalmen gesungen hat, stehen auch uns heute eine große Menge an wunderbaren Liedern zur Verfügung, mit denen wir Gott loben können. Diese Lieder helfen uns, immer wieder neu an das zu denken, was Gott für uns getan hat, uns darauf zu konzentrieren und ihn dafür zu loben. Dann drehen wir uns um ihn und nicht um uns. Und ich glaube, das war das Geheimnis dieser glücklichen Tage damals in Jerusalem.

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