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Mit Wort und Tat

Martin Scheuermann über 2. Mose 23,9.

Einen Fremden sollst du nicht quälen. Denn ihr wisst, wie dem Fremden zumute ist, seid ihr doch selbst Fremde gewesen im Land Ägypten.

2. Mose 23,9

Flüchtlinge und Asylanten gibt es nicht erst seit ein paar Jahren. Schon immer mussten Menschen vor Gewalt, Seuchen oder Hunger in ein fremdes Land fliehen. So erging es auch dem Volk Israel, das viele Jahre im fremden Ägypten unter grausamer Herrschaft versklavt leben musste. Unendliche Not und schreckliche Demütigungen waren an der Tagesordnung. Kurz nach der Geburt von Jesus flohen Josef und Maria mit ihrem Baby vor dem mordenden König Herodes und blieben ebenfalls einige Zeit in Ägypten.

Gottes Volk wird im 2. Mosebuch an diese schwere Zeit erinnert. „Ihr wisst doch aus eigener Erfahrung, wie einem Fremden zumute ist. Ihr kennt doch die Zukunfts- und Überlebensängste. Wie hat sich das angefühlt, ohne Rechte versklavt und unterdrückt zu leben? Wie groß war die Sehnsucht nach der geliebten Heimat? Auch heute erinnern sich viele, die nach dem zweiten Weltkrieg aus den Ostgebieten vertrieben wurden oder vor den Kommunisten geflohen sind. Oft haben Familien nur ihr nacktes Leben retten können. Ohne Hab und Gut mussten sie unter ärmlichsten Bedingungen ganz von vorn beginnen.

Gott findet deutliche Worte dafür, wie wir Fremden begegnen sollen. Die Bibel möchte uns zu einer fürsorglichen, liebenden Grundhaltung führen. Hören Sie dazu einige Passagen aus dem Wort Gottes:

In 3. Mose 24,22 heißt es: „Es soll ein und dasselbe Recht unter euch sein für den Fremdling wie für den Einheimischen; ich bin der HERR, euer Gott.“ Und im 5. Buch Mose, Kapitel 10, Vers 19 lesen wir: „Darum sollt ihr auch die Fremdlinge lieben; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland.“ Im Namen Gottes warnt Mose das Volk mit scharfen Worten: „Verflucht sei, wer das Recht des Fremdlings, der Waise und der Witwe beugt! Und alles Volk soll sagen: Amen.“ Nachzulesen in 5. Mose 27, Vers 19. In seiner Rede vom Weltgericht identifiziert sich Jesus sogar mit den Fremden. Jesus zeigt auf, dass der Umgang und die Einstellung zu Fremden Bedeutung im Weltgericht haben. Jesus sagt in Matthäus 25: „Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“

In meiner Lutherbibel trägt der Abschnitt der heutigen Losung die Überschrift: „Gebote der Gerechtigkeit und Nächstenliebe.“ Es freut mich, dass es viele christliche Gemeinden und Initiativen gibt, die sich den nach Deutschland geflohenen Asylanten in Freundlichkeit und Liebe zuwenden. Vor wenigen Wochen fand bei uns auf dem Schönblick ein Flüchtlingskongress statt. Viele Ideen und Erfahrungen wurden ausgetauscht und ermutigten die Teilnehmer die Liebe von Jesus Christus in Wort und Tat weiterzugeben.

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