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Mein Vater

Lothar Eisele über Galater 4,6.

Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!

Galater 4,6

Ein christlicher Verband hatte zum Jahrestreffen eingeladen. Auch einer der Oberkirchenräte war als Gastredner erschienen. Der Leiter des Treffens stellte ihn vor:  Wir begrüßen auch Herrn Oberkirchenrat Professor Doktor… Da murmelte eine ältere Frau in einer der hinteren Bänke: Ja, ist er denn kein Bruder?

Immer, wenn ich an diese Szene denke, muss ich schmunzeln. Die alte Frau hat instinktiv erkannt: Alle Titel und Auszeichnungen sind nichts im Vergleich zum größten Titel, den es auf dieser Erde gibt: Durch Jesus Christus dürfen wir Töchter und Söhne unseres himmlischen Vaters sein. Etwas Größeres und Kostbareres gibt es nicht.

Das Neue Testament erzählt von Jesus. Nachdem er getauft wurde, stieg er aus dem Wasser. Da kam der Geist Gottes über ihn und die Stimme seines himmlischen Vaters sagte: „Dies ist mein geliebter Sohn, den sollt ihr hören.“

Mit diesem Zuspruch seines himmlischen Vaters begann Jesus seinen öffentlichen Dienst. Und diese besondere Beziehung zu seinem Vater im Himmel prägte sein ganzes Leben. Mit ihm hielt Jesus immer wieder Zwiesprache. Bei ihm holte er sich Kraft und Zuversicht, wenn er vor Herausforderungen stand.

Und seine Nachfolger lehrte er das Gebet, das auf der ganzen Welt bekannt ist und mit den Worten beginnt: „Vater unser im Himmel…“ So wie Jesus selbst in liebevoller Verbindung mit seinem Vater im Himmel lebte, so sollen und so dürfen auch wir in Verbindung mit dem himmlischen Vater leben.

Wenn wir unser Leben für Jesus öffnen, werden wir in die Liebesbeziehung hineingenommen, die Jesus mit seinem Vater hat. Wir erkennen und spüren, dass Gott für uns ein liebevoller Vater ist und wir leben als seine Kinder.

Wir dürfen Gott unseren Vater nennen, dessen ganze Liebe uns gilt. Wenn wir beten, haben wir direkten Zutritt zu ihm, so wie ein Kind direkten Zugang zu seinen Eltern hat. Gott ist für uns nicht der ferne, unnahbare Gott. Nein, wir spüren es innerlich: Er ist uns nahe. Er liebt uns. Er ergreift für uns Partei. Wir dürfen ihn „Abba“ nennen, das bedeutet so viel wie „lieber Vater“ oder einfach Papa.

Sind menschliche Titel nun ganz unwichtig? Nicht ganz. Sie haben in unserem Miteinander eine begrenzte Bedeutung. Aber sie sind weit weniger wichtig, als die Würde und der Stand, der uns frei von Gott geschenkt wird: Ich bin ein Kind Gottes.

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