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Mehr als erwartet

Jürgen Neidhart über Psalm 138,2.

Ich will deinen Namen preisen für deine Güte und Treue; denn du hast dein Wort herrlich gemacht um deines Namens willen.

Psalm 138,2

Vor einigen Jahren fuhren wir in den Herbstferien mit unseren Kindern an die Riviera. Eines unserer Kinder klagte im Urlaub über Schmerzen im Bein. Sofort nach unserer Rückkehr in die Schweiz ließen wir deshalb in unserem Regionalspital ein Röntgenbild machen. Der Befund war niederschmetternd: «Ihr Zehnjähriger hat im Schienbeinknochen ein Ewing-Sarkom, einen bösartigen Tumor.» Etwas anderes komme kaum in Frage. Er werde unseren Sohn aber bis zu seinem Tod begleiten, versicherte unser Kinderarzt meiner Frau.

Was würden Sie in einer solch dramatischen Situation tun? Ich schrie zu Gott um Hilfe: „Herr, erbarme dich über unseren Jungen. Du hast doch in deinem Wort versprochen, für uns zu sorgen und Gebete zu erhören.“ So betete ich damals sinngemäß. Und dann ging es ganz schnell. Am Abend ergab die Magnetresonanztomographie im Spital Thun, dass es sich nicht um einen Tumor, sondern um eine Vereiterung des Knochenmarks handle. Am nächsten Morgen wurde unser Sohn in Bern operiert. Doch dann erhielten wir die nächste Hiobsbotschaft: Die Wachstumsfuge im Schienbein sei vom Eiter zerstört worden. Das werde zu einem fehlerhaften Wachstum führen und wohl etliche Operationen nach sich ziehen. Um es kurz zu fassen. In den kommenden Jahren wuchs das Bein unseres Jungen völlig normal und es blieben keinerlei Schäden zurück.

Mir ging es nach dieser überstandenen Notsituation wie David, der im Psalm 138 (V. 2) betete: „Ich will deinen Namen preisen für deine Güte und Treue; denn du hast dein Wort herrlich gemacht um deines Namens willen“.

Auch der Psalmist hat eine große Not erfahren. Wir wissen nicht genau, was es war, vielleicht die jahrelange Verfolgung durch Saul oder eine Krankheit. In solchen Notzeiten entstanden Psalmengebete, die auch heute noch enorm hilfreich und entlastend sind. David betete: Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft… Wenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickst du mich…“ (Ps 138,3.7)

Eine schnelle Erhörung bedeutet jedoch nicht automatisch eine schnelle Änderung der Situation. Doch David weiß aus Erfahrung, dass Gott ihn niemals im Stich lassen würde. Und als Gott dann sein Gebet erhört, ist dies eine große Stärkung für sein Glaubensleben. „Von ganzem Herzen“ dankt er nun diesem einzigartigen Gott für die erfahrene Hilfe. David preist Gottes Güte und damit seine entgegenkommende Liebe und Gnade. Und er ist begeistert von Gottes Treue und Unwandelbarkeit (vgl. Joh 1,17). Er begründet das so: Ja, du hast bewiesen, wie zuverlässig dein Wort ist“ (Hfa).Du hast dein Versprechen erfüllt, ja, du hast noch viel mehr getan, als wir von dir erwartet hatten!“ (GN).

Ich möchte Sie heute ermutigen, Ihre Anliegen vertrauensvoll im Gebet zu Gott zu bringen. „Gott kann weit mehr tun, als wir bitten und verstehen“ (Eph. 3,20). Er übertrifft unser Hoffen und Erwarten und auch unseren Kleinglauben. Denn er steht hundertprozentig zu seinem Wort.

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