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Mehr als das Höchste der Gefühle

Heinz-Günther Brinken über Römer 13,10.

Denn es geht um alles, was Menschen brauchen. Und es ist das Beste und Endgültige, was Gott uns gibt, nämlich dieses: Glaube Hoffnung und Liebe. Aber die Liebe ist die größte unter ihnen.  

Diese Gedanken  des Apostels Paulus sind vielen Menschen unterschiedlichen Glaubens bekannt. Im 13. Kapitel des  Römerbriefes lesen wir  im 10. Vers:  „Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses.“ 

Dieser Satz überrascht mit seiner Einfachheit. Und er hat beim ersten Lesen vor einigen Wochen  bei mir diese Frage ausgelöst:  Lieber Paulus, ist das jetzt der Minimalkonsens für menschliche Gemeinschaft?  Oder könnte man das nicht besser positiv ausdrücken? Wie wäre es damit: „Die Liebe sagt: Seid nett zueinander“?  Oder sollen wir rufen: Aber das Wichtigste ist doch die Nächstenliebe!

Natürlich brauchen wir ein Minimum an Regeln, um auf rein menschlicher Ebene miteinander umzugehen. Aber das reicht nicht aus. Und tatsächlich hat dieser einfache Satz von Paulus eine Fortsetzung, nämlich diese: „Die Liebe ist des Gesetzes Erfüllung.“ Mit dem Gesetz sind die Gebote Gottes gemeint.  In dem kurzen Abschnitt am Ende von Römer 13 erinnert Paulus zunächst an einige der  zehn Gebote, welche das Zusammenleben regeln. Genannt wird dabei die eheliche Treue sowie ein Nein zu Diebstahl  und zu Neid und Begehrlichkeit.

Im Denken der Bibel ist Liebe  mehr als schöne Gefühle. Denn die  Liebe wirkt um Gottes Willen konkret in der Gestaltung unseres  Lebens: Liebevolle Zuwendung im Zusammenhang mit den zehn Geboten. Diese sind bereits Grundlage des ersten Bundes Gottes mit dem Volk Israel gewesen. Diese wurden nun durch Jesus Christus im zweiten Bund Gottes für uns neu bestätigt.

Gott liebt uns in und durch Jesus Christus. Diese Liebe gießt er durch den Heiligen Geist in unsere Herzen. Weil das im Glauben an ihn so geschehen ist,  können wir auch lieben. Und mehr braucht es nicht. Denn wer liebt, schreibt der Apostel Paulus, erfüllt das ganze Gesetz. Es ist die Liebe, wie sie Jesus versteht und wie Paulus im Römerbrief von ihr schreibt.

Wir sind es gewohnt, Liebe nur als ein Gefühl anzusehen, doch Paulus spricht von der Liebe nicht als Gefühl,  sondern er spricht von der Liebe als Arbeit. Denn das kann es ja manchmal sein, wenn wir versuchen, Gottes Gebote zu halten. Uns fliegt das nicht zu, sondern wir müssen  daran arbeiten. Wir  fragen, was Gott in einer bestimmten Situation von uns möchte. Wege überlegen, wie Gottes Wille zu befolgen ist. Und dann die Gedanken auch noch in die Tat umsetzen. Manchmal gegen das, was ich mir wünsche oder auch was ich fühle. Denn meine Wünsche und auch meine Gefühle können ja falsch sein. Doch die Liebe, wie Jesus sie uns vorgelebt hat, diese Liebe Christi kann nicht falsch sein.

Eine Kontrollfrage im Qualitätsmanagement lautet: Was hindert Sie, dies oder das zu tun? Was hindert es uns, diese Liebe zu erwidern? Einzugehen auf diesen großen Liebesvorschuss? Entscheidend ist immer die Bitte aus einem  Lied: „Nimm Gottes Liebe an, du brauchst dich nicht allein zu mühn.“ Ja, so ist es!  Gottes liebe kann nicht nur, sie wird Kreise ziehen in unserem Leben.

 

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