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Matthäus 5,17

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.

Matthäus 5,17

Vorschaubild: Hesekiel 20

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Wenn sich früher im Chemieunterricht etwas auflöste, dann war es weg. Und je jünger wir waren, umso mehr haben wir gestaunt: Wie konnte so etwas verschwinden? Die Farbe, das kleine Stück Metall? Manchmal gab es etwas zu sehen, ein Sprudeln oder eine heftige Reaktion im Glas.

Wie ich zu diesem Bild komme? Nun, im Bibelvers für heute (Matth 5, 17) sagt Jesus: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.“ Beim „auflösen“ denke ich an den Chemieunterricht zurück. Wer hätte denn das Gesetz und die Propheten auflösen wollen? Haben das die anderen über Jesus gedacht? Dachten sie allen Ernstes, er wollte nun die große und langjährige Überlieferung, das Alte Testament, einfach so auflösen, verschwinden lassen, etwas anderes an seine Seite stellen?

Gab er denn Anlass dazu? Immerhin: Wer Jesus hörte, hörte seine ungeheure Vollmacht heraus. Jesus predigte und lehrte anders, als sie es gewohnt waren. So direkt hatte noch nie jemand zu ihnen gesprochen. War das etwas ganz Neues? Was aber war mit dem Alten? Hatte Israel nicht eine lange Geschichte mit seinem Gott und Gott eine lange Geschichte mit seinem Volk? Hatte er ihnen nicht die 10 Gebote gegeben? Zeichnete er dieses Volk nicht vor allen anderen aus? Und waren nicht auch die Propheten diejenigen, die das Volk wieder an Gott erinnerten? Mehr noch, die von dem kommenden Retter sprachen? Gesetz und Propheten, das war für die Menschen zur Zeit Jesu das ganze Alte Testament. Ihr Lebenswort, ihre von Gott gegebenen Gebote, ihre eigene Geschichte und die Fortsetzung dieser Geschichte.

Und nun kommt Jesus und sagt: Das und das ist zu euch gesagt worden. Ich aber sage euch das …
Da muss man genau hinhören. Jesus will das nicht auflösen. Immer, wenn er so ansetzt: „Ich bin gekommen“, dann hört man seinen ganzen Auftrag mit. Und er ist zum Erfüllen gekommen.

Was heißt das nun wieder? Wieder denke ich an den Chemieunterricht zurück und erinnere mich an ein Experiment mit einer zugegebenermaßen stark färbenden Substanz. Es war nur ein Krümelchen, was da ins große Glas Wasser fiel. Und schon auf dem Weg nach unten zog es eine lilafarbene Spur. Wir konnten beobachten, wie es weitere Spuren zog – und später, nach leichtem Schütteln war der ganze Glasinhalt lilafarben. Kaum zu glauben, dass diese Färbekraft in dem kleinen Körnchen steckte.

Jesus Christus sagt: „Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.“ Dann geht es darum, dass er mit seiner ganzen Person, mit dem, was er sagt und dem, was er tut, wirkt. Nicht nur das, was er in der Bergpredigt sagt (und der Bibelvers für heute steht ja in der Bergpredigt weit vorne). Es kommen auch Jesu Taten dazu. Seine Wunder, seine Gespräche, Klarstellungen, Hilfen für die Zuhörer. Und natürlich - sein Weg ans Kreuz.

Wenn es um das Erfüllen geht, dann eben auch darum, dass dieser Weg der Liebe Gottes zu seinem Volk bis zum Äußersten geht. Dass Jesus nicht nur den Willen Gottes bekräftigt, in seinem Handeln die Liebe Gottes deutlich wird, sondern auch, dass in Christus Gott selbst alles auf sich nimmt. Dass dieses Wort des Gesetzes, das Wort der Propheten da am Kreuz deutlich macht: Es geht nicht einfach um ein Wort, was man lesen oder über was man streiten kann. Es ist das Wort zum Leben, das Jesus erfüllt. Dass es ganz und gar seine Farbe trägt, wie im chemischen Experiment. Gesetz und Propheten sind von ihm erfüllt, ausgefüllt, mit Leben gefüllt.

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