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/ Wort zum Tag

Lukas 22,35

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Jesus sprach zu den Jüngern: Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr da je Mangel gehabt? Sie sprachen: Niemals.

Lukas 22,35

Wie oft bin ich schon an einem Morgen erwacht und war einfach dankbar, dass ich leben darf. In solchen Momenten freue ich mich über alles, was Gott mir bis zu diesem Tag geschenkt hat. Ich bin zufrieden mit meinem Leben, ja ich staune sogar, wie viel Gutes ich mit Gott erleben konnte. Es ist nicht selbstverständlich, dass ich so denken kann. Ich kenne viele Menschen, die mit dem Gefühl, zu kurz gekommen zu sein, durch ihr Leben stolpern. Alle anderen haben es anscheinend besser als sie. Sie können die vielen kleinen Schönheiten am Wegrand nicht sehen. Es mag ja sein, dass es viele Dinge gibt, die nicht so gut gelaufen sind in einem Leben. Aber irgendwann muss ein Mensch dem zerstörerischen Gefühl, dass er zu kurz gekommen ist, Einhalt gebieten. Anscheinend hatten auch die Jünger Jesu dieses Problem. In LuKas 22, 35 fragt Jesus seine Jünger: „Als ich euch damals ohne Geld, Tasche und Sandalen aussandte, habt ihr da Not leiden müssen?“ „Nein, niemals!“, beteuern sie gegenüber ihrem Meister.

Ich habe Menschen kennen gelernt, die den Krieg erlebt und wirklich Not gelitten haben. Sie wussten oft nicht, was sie als nächste Mahlzeit auf den Tisch bringen sollten. Aber diese Menschen erzählten mir im Rückblick auf diese schwierigen Zeiten mit bewegter Stimme, wie Gott sie immer wieder treu versorgt hatte.

Was ist ihr Geheimnis? Ich denke, es ist eine tiefe Dankbarkeit und das Wissen darum, dass man sich nicht mit anderen vergleichen muss. Es gibt eine ganz einfache Übung, um diese Haltung einzuüben. Zählen Sie doch in den nächsten Tagen jeweils am Morgen beim Erwachen drei Dinge auf, für die Sie Gott dankbar sein können. Lassen Sie dann am Abend vor dem Einschlafen den Tag Revue passieren und halten Sie gedanklich fest, was an diesem Tag gut war.

Wie erwähnt hat Jesus seinen Jüngern die Frage gestellt: „Habt ihr da, wo ich euch aussandte, je Not leiden müssen?" Wenn Jesus diese Frage an uns richten würde, dann hiesse die Antwort vielleicht auch mal: „Ja, ich musste Not leiden. Ich wurde ungerecht behandelt. Ja, ich wurde ausgelacht und verhöhnt, weil ich mit einer Behinderung leben musste. Ja, ich habe emotional Not gelitten. Ich habe Hunger und Durst nach Liebe gehabt. Viele meiner Bedürfnisse sind ungestillt geblieben.“ Diese Defizite kann es geben. Trotzdem würde ich aus meiner Sicht ergänzen: „Aber Jesus hat mich durchgetragen, auch in schweren Zeiten. Heute kann ich ihm danken, dass gerade auch das Schwere zu meiner inneren Reifung beigetragen hat. Ich wäre nie an dem Punkt, wo ich heute stehe, wenn das Schwere nicht auch seinen Platz gehabt hätte.“ Vielleicht kann dann sogar das, was die Jünger zur Antwort gegeben haben, zaghaft über unsere Lippen kommen: „Wirkliche Not: Nein, niemals!“

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Anstoß

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Kommentare (3)

Britta Söhler /

Auch ich kann nur Danke sagen, für auch die schweren Zeiten in meinem Leben, die ich durchlebt habe , bin daran besonders gereift, und von Gott geschult worden.Ich wünsche all denen, die schwere Zeiten haben , viel Mut, und Gottes Beistand.

Marion Schaefer /

Es ist einfach schön solche Gedanken zu lesen und sich bewußt zu machen, dass es einem doch letztendlich gut geht. Dafür Danke ich Jesus.

Erhard Bisanz /

Wenn ich mich im Auftrag von Jesus auf den Weg mache, brauche ich keine falschen Sicherheiten.