Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Lichttherapie für Leib und Seele

Friedhelm Geiß über Johannes 8,12.

Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Johannes 8,12

Die Lichttherapie ist für mich etwas Faszinierendes. Sie ist ein von der wissenschaftlichen Medizin anerkanntes Verfahren zur Behandlung verschiedener Erkrankungen. Vor allem bei Depressionen, die einem saisonalen Muster folgen. Therapeutisch werden die Patienten dabei einem hellen Licht ausgesetzt, man spricht hier auch von einer Lichtdusche. Durch den Einsatz einer Lichttherapie-Lampe wird die innere Uhr beeinflusst, die vor allem durch die Sonneneinstrahlung gesteuert wird. Gerade in der Winterzeit, wenn die Tage sehr kurz sind, kann der Biorhythmus des Körpers aus dem Gleichgewicht kommen und der Körper reagiert mit einer erhöhten Melatonin-Produktion. Dieses sogenannte Schlafhormon macht müde und kann somit Symptome wie Antriebslosigkeit bei einer Depression zusätzlich verstärken. Gleichzeitig sinkt der Serotonin-Spiegel, da der Körper Serotonin in Melatonin umwandelt.

Serotonin gilt als Glückshormon und hebt unter anderem die Stimmung. Das helle Licht der Lichtdusche kann die innere Uhr wieder in ihren Takt bringen und kann gleichzeitig dafür sorgen, dass sich der Serotoninspiegel wieder erhöht. Die Lichttherapie sollte am besten direkt nach dem Erwachen angewendet werden. Der Neurowissenschaftler Prof. Dr. Manuel Spitschan meint dazu: „Die Forschung in diesem Bereich bewirkt eine Vertiefung des Verständnisses von Licht und seinen vielfältigen biomedizinischen Auswirkungen auf den Menschen“.

Für mich ist die Lichttherapie ein aktuelles Bild und Gleichnis für das Bibelwort, das uns heute durch den Tag begleitet aus dem Johannesevangelium, Kapitel 8, Vers 12: „Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Wenn Jesus sagt: „Ich bin das Licht“ – dann erinnert er an den ersten Schöpfungstag. Dort heißt es im 1. Buch Mose, Kapitel 1, Vers 3: „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.“ Die Schöpfung, die Geschichte Gottes in dieser Welt, beginnt mit dem großen Jubelruf: „Hell soll es werden. Ihr seid zum Leben berufen!“ Licht hat in der Bibel immer mit Leben zu tun und Dunkelheit, Finsternis, mit Tod. Bis zum nächsten Sonntag sind wir im Ablauf des Kirchenjahres noch in der Weihnachtszeit. Wir feiern und erinnern uns, dass Gott selbst in Jesus Christus als das helle Licht in diese Welt gekommen ist. Warum? Weil er uns Anteil geben will an seinem Leben.

Und wenn Jesus sagt: „Ich lebe - und du sollst auch leben“, dann bedeutet das: „Ich bin das Licht und in dir kann es auch hell und klar werden.“ Jesus will die Energiequelle für unser Leben sein. Martin Luther sagte einmal: „Was ist ein Christ? Ein Christ ist ein Mensch, der aus einem dunklen, kalten Haus hinausrennt in die helle warme Sonne.“ Damit umschrieb Luther die Veränderung und die Heilung eines Lebens, wenn sich ein Mensch Jesus zuwendet. Das ist Lichttherapie für Leib und Seele. Dieser „Lichtdusche“ sich morgens bereits auszusetzen, könnte dunkle Gedanken vertreiben und zuversichtliche, hoffnungsvolle Glückshormone freisetzen. Die stillen Momente am Morgen, in denen ich mich Gottes Wort und im Gebet Jesus zuwende, sind für mich seit vielen Jahren Quelle der Kraft. Und ich stimme Jochen Klepper zu, wenn er so treffend in seinem  Weihnachtslied singt: „Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr. Von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.“

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (2)

Silvia B. /

Sehr geehrter Herr Geiss,
vielen Dank fuer die sehr ermutigenden Worte am Morgen...
So eine "Lichtdusche" (besonders zum Start des Tages) brauchen wir alle, und Jesus kann und will diese mehr

Joachim E. /

Lieber Friedhelm, vielen Dank für Deine guten Gedanken zur Lichttherapie! Daß Licht in mein Leben kam, dazu hat schon Dein Vater bei mir in jungen Jahren beigetragen! Da bleibt mir nur zu sagen:"GOTT sei Dank"! Sei gesegnet mit Deiner Familie und für die, denen Du Gottes Licht zusagen darfst!