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/ Wort zum Tag

Licht ist stärker

Monika Deitenbeck-Goseberg über Johannes 8,12

Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Johannes 8,12

Bis an mein Lebensende wird mich die Tatsache faszinieren: Wenn ich im dunklen Flur die Tür zum erleuchteten Wohnzimmer aufmache, fällt das Licht aus dem hellen Wohnzimmer in den dunklen Flur und nicht das Dunkel aus dem Flur in das helle Wohnzimmer. Schon das hat Aussagekraft und Ermutigungskraft: Licht ist stärker als die Dunkelheit.

Licht nimmt Angst und Unheimlichkeit weg. Unsere Eltern ließen für uns Kinder abends die Tür einen Spalt offen, damit wir beim Einschlafen noch ein bisschen Licht hatten. Unsere Enkelkinder haben heute für die Nacht ein Nachtlicht in der Steckdose.

Für jeden, der nachts mit dem Auto unterwegs ist und für jeden, der nachts wachliegt und den Morgen herbeisehnt, ist es erlösend, wenn das erste Morgenlicht nach der Nacht erscheint. Was für ein Aufatmen! Licht hat immer etwas vom Tag an sich und damit etwas Tröstliches in die Dunkelheit hinein.

Jesus sagt: Ich bin das Licht der Welt. Allein das kann uns zum Aufatmen bringen: in der Dunkelheit, in der Finsternis dieser Welt gibt es ein Licht. Gibt es etwas vom Tag. Gibt es Licht, das Tagesanbruch in sich trägt. Und Jesus bringt nicht nur Licht ins Dunkel. ER ist das Licht im Dunkel.

Die allerbeste Botschaft dieser Welt ist, dass Jesus stärker ist als der Tod. Tod ist dunkel, Todesnacht ist schwarz, macht Angst, ist ganz allein. Aber Jesus ist der Weg und die Wahrheit und das Leben, die Auferstehung und das Osterlicht. Er hat immer Ostern an sich. Und deshalb das ‚Dennoch‘. Was meine Not, was meine Nacht, was mein Dunkel auch sei. Ihm nach! Dem Licht hinterher! Dabei wird es so sein wie bei den guten alten Laternen, die man in alten Zeiten vor sich hertrug oder wie bei der Taschenlampe im Handy heute: immer nur das nächste Stück Wegstrecke kann man sehen. Der Rest liegt noch im Dunkel. Aber Jesus ist mehr als die Taschenlampe! ‚Ihm nach‘ heißt: dem folgen, dem mein Vertrauen schenken, der weiß, was das Beste für mich ist. Der mir niemals schaden wird. Der nichts Böses gegen mich im Schilde führt. Oder in der Hinterhand hat. Der weiß, was ich brauche. Der selbst das größte Interesse daran hat, dass ich zur Entfaltung komme, der mein Leben groß anlegen will zu seinem Lob. Dem kann ich mich bedenkenlos anvertrauen.

Ein Weiteres kommt dazu: Licht kann nicht verborgen bleiben. Unsere Eltern haben davon erzählt, wie wichtig in Kriegszeiten Verdunkelung war: dass nur ja kein Ritz Licht irgendwo herausdrang, damit nicht feindliche Flieger die bewohnten Gebiete unter sich orten konnten. Licht dringt durch die kleinsten Ritzen und macht sich bemerkbar. So ist es auch mit Jesus und seiner Leuchtkraft im Menschen. Es gibt Menschen, die machen die Welt heller. Sie haben etwas Aufbauendes, Warmes, Ermutigendes, Anteilnehmendes, Herzliches für andere. Eine Leuchtkraft, eine Strahlkraft, die von innen herauskommt. Von Moses wird berichtet, dass er eine Decke über sein Gesicht gehängt hatte, wenn er von seinen Begegnungen mit Gott zurückkam, um den unerträglichen Glanz seines Gesichtes zuzudecken. Haben wir Sehnsucht nach Glanz auf den Augen? Der Weg dahin ist, uns in SEIN Licht zu begeben. Das heißt, mit IHM, bei IHM in der Stille zu sein. IHN anzuschauen, IHN anzustaunen, IHN zu bedanken. SEIN Licht innerlich aufzunehmen, uns bei IHM innerlich aufzuladen. Dabei entsteht Strahlkraft für andere und Helles, das von uns ausgeht. So dass es anderen durch uns leichter wird, zu leben, zu lieben, zu leiden, zu glauben.

Und dann ist da noch etwas: Licht kann ganz unterschiedlich sein. Es kann gleißendes, kaltes, unbarmherziges Licht sein oder warmes, anheimelndes Licht. Wenn wir fotografiert werden, spielt Licht eine entscheidende Rolle, wie wir auf dem Foto aussehen. Es ist so gut, dass das Licht, das Jesus heißt, seine Barmherzigkeit an sich trägt, dass ER nicht als kaltes Licht entlarvend über uns wegflutet. Sondern dass ER uns einhüllt in seine Barmherzigkeit und sein Erbarmen. Seine lichtvolle, barmherzige Wärme für uns darf sich wärmend in uns ausbreiten. Und sich somit als barmherzige Wärme nach außen für andere und den Umgang mit ihnen auswirken. Wie gut tut deshalb der Satz von Jesus im Hinblick auf uns selbst und unser Umfeld: „Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

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Kommentare (1)

Diekena /

Sehr schön, danke! :-)