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Leuchtende Augen

Luitgardis Parasie über Epheser 1,18.19.

Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wisst, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid und wie überwältigend groß die Kraft ist, die sich als Wirkung seiner Macht und Stärke an uns, den Glaubenden, zeigt.

Epheser 1,18.19

„Könnt ihr nicht ein Buch über Angst schreiben?“ fragt unser Lektor. Ja, das Thema ist allgegenwärtig. Ich google. Und stelle fest: Es gibt mehr als 100 Bücher über Angst. Die decken wirklich alles ab, was man darüber wissen muss. Ich möchte nicht das 105. Buch über Angst schreiben. Mein Mann sieht das auch so. Wir wollen lieber positive Bilder in den Köpfen erzeugen. Schreiben, was Mut macht. Hoffnung. Darüber, wie Menschen Zuversicht gewinnen.

Positive Bilder, die finden sich im Bibelvers für heute zuhauf. „Gott erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wisst, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid und wie überwältigend groß die Kraft ist, die sich als Wirkung seiner Macht und Stärke an uns, den Glaubenden, zeigt.“ Epheserbrief, Kapitel 1, die Verse 18.19

Was für starke Signalwörter: Erleuchten – Augen des Herzens – Hoffnung – berufen - überwältigend große Kraft – Macht – Stärke. Das alles steckt in eurem Glauben, sagt Paulus. Und wenn Gott euch erleuchtet, dann erkennt ihr das auch und spürt die Wirkung.

So wie Torsten. Als er das erste Mal zu mir kam, war er verzweifelt. „Mein Herz und meine Lunge funktionieren nicht mehr“, sagte er. „Die Ärzte reden von einer Herz-Lungen-Transplantation. Ich bin völlig fertig und dachte, ich muss unbedingt mit jemandem reden.“ Zwar ist ihm vor einiger Zeit ein Gerät eingebaut worden, das das kranke Herz unterstützt. Seitdem geht es ihm körperlich besser. „Aber nicht im Kopf“, sagt er, „die Angst ist immer da, und alle sagen ja ständig: Pass auf, lass dieses, mach jenes nicht, streng dich bloß nicht zu sehr an, das ist gefährlich. Das macht mich verrückt.“ Und deshalb kam er zu mir. 

Zwei Jahre später treffe ich Torsten wieder. Er wirkt dynamisch, strahlt Energie aus. „Was ist denn mit ihnen passiert?“ frage ich. „Unser Gespräch hat einen Schalter in meinem Kopf umgelegt“, sagt er. „Sie haben mich gefragt, wie ich zu Gott stehe. Ich bin ein ziemlich gläubiger Mensch. Kein praktizierender – ich gehe nicht in die Kirche. Aber ich rede mit Gott. Und das habe ich dann neu aktiviert. Ich habe Zwiegespräche mit Gott geführt über den Sinn dessen, was mit mir passiert. Das hat etwas mit mir gemacht. Irgendwie hat Gott geantwortet. In mir ist die Hoffnung gewachsen: Was auf mich nach dem Tod wartet, ist sehr schön.“

Torsten wurde aktiv. Er fährt viel Fahrrad, geht regelmäßig zur Herzsportgruppe – und wollte nun auch etwas für andere Menschen tun. Als einziger Mann arbeitet er im Krankenhaus bei den ‚Grünen Damen und Herren‘ mit. Besucht Kranke auf den Stationen, fragt, was er für sie tun kann. Wenn es passt, liest er ihnen geistliche Texte vor oder betet das Vaterunser. Manchmal, mit Einverständnis des Patienten, ruft er auch den Pastor oder die Pastorin an und bittet sie zu kommen. Er strahlt, wenn er davon erzählt, er sagt: „Ich habe ganz stark das Gefühl: Was ich da tue, ist so sinnvoll.“

Torstens Geschichte zeichnet den Bibelvers von heute nach. Er hat Kontakt zu Gott aufgenommen, das hat seine Seele erleuchtet und ihm Hoffnung geschenkt. Er hat seine Berufung gefunden, hat eine unglaubliche Power und strahlt Freude und Zuversicht aus.

Übrigens, unser Lektor war sofort überzeugt von unserer Idee. Ein Buch über Zuversicht, das gefiel ihm mega gut. Wir haben das Buch inzwischen geschrieben. Torstens Geschichte kommt natürlich auch darin vor.

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Kommentare (3)

Kerstin p. /

Danke für Ihre mutmachenden Beiträge. Bin so froh dass sie jeden Morgen neu wieder auf meinem Handy sind. Gott segne Sie alle Kerstin p.

Silvia B. /

Sehr geehrte Frau Parasie,
vielen Dank fuer Ihren Beitrag.
Das hat mir soviel Mut gemacht und Hoffnung und Zuversicht.
Zuerst dachte ich auch sofort: ich wuerde auch gern wieder aktiver werden, mehr

Ulrich P. /

Der Andacht sind zwei starke Aussagen der Autorin über sich selbst zu entnehmen: „Ich habe an der Schaltstelle zur Rettung eines Menschen entscheidendes bewirkt.“ Und: „Ich schreibe Bücher.“
Man ist mehr