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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Kommunizierende Röhren

Markus Baum über 2. Korinther 8,14.

„Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“ - was Karl Marx im 19. Jahrhundert als Idealzustand einer kommunistischen Gesellschaft beschrieben hat, das hat es in der Christenheit schon 1800 Jahre früher gegeben: Einen materiellen Ausgleich zwischen Vermögenden und Armen und das Prinzip: Die Starken tragen die Schwachen. Tragen sie zumindest mit. 

Das wissen wir aus einem Brief des Apostels Paulus an die Christen in Korinth, einer nicht ganz armen Stadt in Griechenland, die vor 2000 Jahren vorwiegend von Veteranen der römischen Armee bewohnt war. Den Pensionären ging es offensichtlich schon damals nicht wirklich schlecht. Entsprechend war auch die christliche Gemeinde in der Stadt recht wohlhabend. Dagegen hing die Jerusalemer Gemeinde, die erste christliche Gemeinde überhaupt, zu der Zeit wirtschaftlich am Tropf. Paulus organisierte eine Sammlung für die Jerusalemer. Solidarität in barer Münze war gefordert. Und deshalb appellierte Paulus an die wohlhabende Gemeinde in Korinth: „Euer Überfluss soll ihrem Mangel abhelfen!“ (2. Korinther 8,14). 

Ein wenig ist es wie mit den kommunizierenden Röhren im Physikunterricht: Wenn man zwei unterschiedlich hoch gefüllte Gefäße miteinander verbindet, dann gleicht sich der Füllstand in kürzester Zeit an. Das ist heute ein Merkmal von sozialen Gesellschaften - aber selbstverständlich ist es nicht. Wer sich den sozialen Ausgleich auf die Fahnen schreibt, ist in guter Gesellschaft - mit den ersten Christen und mit ihrem Vorbild und Meister Jesus Christus.

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