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/ Wort zum Tag

Komm mit und überzeuge dich selbst!

Jürgen Neidhart über Johannes 1,45

Philippus spricht zu Nathanael: Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth.

Johannes 1,45

Wissen Sie, welches der scheinbar schlimmste Vorwurf ist, den man mir und meinen Kolleginnen und Kollegen im Pfarramt machen kann? – Wenn man uns vorhält, wir seien „missionarisch“. Was aber ist denn so schlimm daran, wenn ich als Pfarrer möchte, dass andere Menschen Jesus Christus als persönlichen Erlöser kennenlernen? Wäre nicht genau das unser wichtigster Auftrag, der für das Überleben der christlichen Kirche in einer zunehmend glaubenslosen Zeit absolut notwendig ist? Der Apostel Paulus hat sich jedenfalls nicht geschämt für die Botschaft des Evangeliums (Röm 1,16). Er und viele andere waren sogar bereit, dafür ihr Leben zu lassen.

So auch der Apostel Philippus. Von ihm handelt unser heutiges „Wort zum Tag“: Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth.“ (Joh 1,45)

Schon zu Beginn des Johannesevangeliums wird deutlich, dass der christliche Glaube durch Menschen vermittelt wurde. Dank dieser Vermittlung kamen die ersten Jünger in Verbindung mit Jesus und begannen, an ihn zu glauben.

Johannes der Täufer machte zwei seiner Jünger auf Jesus aufmerksam, indem er sagte: Seht, dies ist Gottes Opferlamm!» – «Als die beiden Jünger das hörten, folgten sie Jesus», sagt uns die Bibel (Joh 1,36.37). Einer der beiden, Andreas, traf kurze Zeit später seinen Bruder Simon und bezeugte ihm: „Wir haben den Messias gefunden, den von Gott versprochenen Retter!» – «Danach nahm Andreas seinen Bruder mit zu Jesus», heisst es in der Fortsetzung dieser Geschichte (Joh 1,41.42).

Simon Petrus und Andreas werden auf ihrer Heimreise nach Galiläa von ihrem Freund aus Betsaida, Philippus, begleitet. Jesus beruft auch ihn in seine Nachfolge. Und auch er folgt Jesus nach. Später trifft Philippus Nathanael aus Kana. Philippus ist glücklich, überzeugt und identifiziert sich schon ganz mit der kleinen Jüngerschar von Jesus.

Darum lädt er auch Nathanael ein und sagt zu ihm: „Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth.“ (Joh 1,45) Haben Sie das Prinzip dieser Beispiele erfasst?

Da werden Menschen gläubig. Und sogleich werden sie zu Wegweisern auf Jesus hin. Einer bezeugt dem andern, dass dieser Jesus der verheissene Retter ist. Zuerst ist es Johannes der Täufer, dann sind es Andreas, Petrus, und schliesslich Philippus. Ist die Fackel des Glaubens angezündet, kann man damit eine andere anzünden.

So verbreitet sich der christliche Glaube. Sind Sie und ich bereit, dieses Feuer an andere weiterzugeben, damit es auch in ihren Herzen Feuer entfachen kann? –

Es ist nicht immer einfach, ein Zeuge Jesu zu sein. Nathanael antwortet Philippus ziemlich brüsk: «Nazareth? Was kann von da schon Gutes kommen!»

Doch Philippus lässt sich auf kein theologisches Streitgespräch ein. Er antwortet: „Komm mit und überzeuge dich selbst!“ Nur in der Begegnung mit Christus kann die Entscheidung für oder gegen ihn fallen. Und so wird in der Folge auch Nathanael ein Jünger Jesu.

Ein englischer Atheist (Huxley) bat einmal einen überzeugten Christen, ihm zu erklären, was Christus für ihn bedeute. Als der ihm seinen Glauben bezeugt hatte, standen dem berühmten Ungläubigen die Tränen in den Augen und er sagte: „Ich würde meine rechte Hand dafür hergeben, wenn ich das alles auch glauben könnte.“

Es sind nicht die klugen Argumente, es ist unser einfaches Zeugnis von Jesus, das menschliche Herzen treffen und das Feuer des Glaubens anzünden kann.

Wen laden Sie heute mit den Worten ein: Komm mit und überzeuge dich selbst!“?

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