Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Komm in meine Arme

Monika Scherbaum über Lukas 15,20.

Der Sohn machte sich auf und ging zu seinem Vater. Er war noch weit weg, da sah ihn sein Vater schon und fühlte Mitleid, und er eilte ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

Lukas 15,20

Kinder laufen gerne in die Arme von Mama und Papa. Die Eltern stehen einige Meter weg und rufen: „Komm in meine Arme!“ Und schon flitzen die Kleinen los und in den Armen angekommen, werden sie eng umschlungen.
Das ist ein schönes Spiel mit Gefühl – unsere Kinder und Enkel lieben es.

Hören wir in den Bibeltext von heute aus einer herzzerreißenden Geschichte, die Jesus erzählte. In der ein Vater nicht nur die Arme, sondern auch sein Herz weit aufmacht.

Lukasevangelium, Kapitel 15, Vers 20:

Der Sohn machte sich auf und ging zu seinem Vater. Er war noch weit weg, da sah ihn sein Vater schon und fühlte Mitleid, und er eilte ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

Es ist die Geschichte eines Kindes, das verloren schien. Es hatte ein ordentliches Zuhause. Es fehlte an nichts, doch er wollte weg. Dieser Sohn hatte sich das vielleicht schwieriger vorgestellt, den Vater um sein Erbe zu bitten. Doch, der Vater hatte es ihm gegeben, anstandslos. Dann ging er fort, um das Leben zu genießen. Wer mit viel Geld in die Fremde zieht, kann auch viele Freunde finden. Falsche Freunde. Der Sohn hatte so lange Freunde, bis das gesamte Vermögen aufgebraucht war.

Doch dann: Kein Geld, keine Freunde und der große Jammer. Zu seinem ganzen Elend kam noch eine Hungersnot dazu. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als die niedrigste Arbeit anzunehmen, die Schweine der anderen zu hüten. In dieser trostlosen Situation kamen die Erinnerungen:

„Bei Vater hatten die Knechte mehr als ich. Ich will zurückgehen und Vater um Verzeihung bitten. Vielleicht kann ich dann als Knecht bei ihm arbeiten.“

So machte der Sohn sich auf Heimweg. Und es heißt: „Da sah ihn sein Vater schon und fühlte Mitleid“.
Der Vater hatte Mitleid mit seinem Sohn. Er spürte seine Not, er hatte ihn so sehr vermisst.

Kennen Sie das auch, dass sie Kinder vermissen? Ich schon. Auch wenn diese schon erwachsen sind, wie schön, wenn sie vorbeikommen: „Was möchtest du essen? Soll ich deinen Lieblingskuchen backen? Wie geht es dir wirklich?“

Um Gott besser kennen zu lernen, dürfen und sollen wir dieses Gleichnis immer wieder lesen und uns überlegen: Wo stehe ich in diesem Vergleich? Bin ich auch eine weggelaufene Tochter? Ein verlorener Sohn?

Bin ich da in der Kirchenbank, doch innerlich weit weg von diesem Gott? Habe ich Sehnsucht nach einem Weg zurück zu mehr Glauben? Habe ich Bedenken, was ich alles mitbringe. Spielt keine Rolle. Ehrlich.

Bei Gott darf ich mich so sehen lassen, wie ich bin, mit allen Fehlern, mit aller Schuld. Auch als Gemeinde können wir überlegen: Reicht ein nettes Plakat mit „Herzlich Willkommen“? Wie leben wir dieses „Willkommen sein?“, Welchen Menschen müssten wir noch vielmehr entgegen gehen und ihnen Wertschätzung und Wärme zeigen? Vor ihnen stehenbleiben und fragen: Wie geht es dir wirklich?
Und erzählen wir es, dieses Gleichnis vom barmherzigen Vater, das uns sagt:
So ist Gott!

Er wartet, er vermisst uns, er will verzeihen – er flüstert uns jeden Moment zu: „Komm in meine Arme“!

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.