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/ Wort zum Tag

Kolosser 2,13

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

„Und euch, die ihr tot wart in den Vergehungen und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, hat er mit lebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat.“

Kolosser 2,13

Nicht wie bei Räubers

„Als Tom aufwachte, traute er zuerst seinen Augen nicht. Was er da sah, war wie ein Traum. Er lag auf einer weichen Matte in einem warmen, hellen Raum. Drüben stand ein Tisch, beladen mit den herrlichsten Speisen. Da waren Fleisch, Brot, Früchte, rohe und gekochte Pflanzen und Dinge, die Tom noch nie gesehen hatte. So etwas hatte es bei Räubers nie gegeben.“

So beginnt die Geschichte des Räuberjungen Tom, der eines Morgens nicht wie gewohnt in der Räuberhöhle aufwacht, sondern im Palast des Königs, seinem neuen Zuhause.

In der Rückblende erfährt der Leser, dass Tom am Tag zuvor von einem fremden Mann, der Wärme und Helligkeit ausstrahlte, für viel Geld aus den Händen seiner Räuberhorde freigekauft und in den Palast des Königs mitgenommen worden war. Dort erwacht Tom am nächsten Morgen und lebt ab sofort in einer völlig anderen Welt.

Der Leser begleitet Tom auf seiner Entdeckungsreise des Lebens im Palast des Königs. Mit Tom ist er völlig fassungslos über den unbeschreiblichen Unterschied zwischen dem gewohnten Leben in einer Räuberhorde und der Liebe und Schönheit, die ihm im Palast begegnen.

Als Erstes lernt Tom dem König zu vertrauen, der ihn bittet, seine Räuberlumpen abzulegen und seine schlimmen Wunden waschen und verbinden zu lassen. Tom überwindet seine Angst und erfährt dann zum ersten Mal die Liebe eines Vaters, der ihn mit Tränen in den Augen wäscht und pflegt und am Ende in seine Arme nimmt. So erfährt Tom, was es bedeutet, geliebt zu werden. Das hatte es bei Räubers nicht gegeben.

Am folgenden Morgen entdeckt Tom die große Freude, gemeinsam mit vielen anderen Kindern am Tisch zu sitzen, aufeinander zu achten und zu teilen. Ganz anders als bei Räubers muss er nicht heimlich an den gedeckten Tisch heranschleichen, möglichst viel zusammenraffen und dann schnell verschwinden aus lauter Angst, verfolgt, erwischt und beraubt zu werden.

So erfährt Tom, was es bedeutet, beschenkt und versorgt zu sein und wie es sich anfühlt, keine Angst zu haben, zu kurz zu kommen. Das hatte es bei Räubers nicht gegeben.

Nach und nach entdeckt Tom das Leben im Palast seines Vaters dessen Werte und Umgangsformen allem widersprechen, was er bisher als einsames, auf sich selbst gestelltes Räuberkind erlebt hatte. Im Licht seines neuen Lebens erkennt er, wie dunkel, zerstörerisch und lieblos das alte Räuberleben  war.

Unser heutiger Losungsvers aus Kolosser 2, 13 hat mich an diese Erzählungen von Tom, dem Räuberjungen erinnert: Paulus schreibt:

„Und euch, die ihr tot wart in den Vergehungen und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, hat er mit lebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat.“

Hier beschreibt Paulus mit anderen Worten das, was Tom erlebt. Würde man den heutigen Losungsvers im Bild dieser Erzählung ausdrücken, würde er vielleicht etwa so klingen: „Und euch, die ihr früher tot wart in eurem Räuberleben hat er mit lebendig gemacht mit ihm, indem er euch aus dem Räuberleben freigekauft und in das Leben im Palast seines Vaters versetzt hat.“

Und obwohl diese Aussage ohne Zweifel feststeht und Gültigkeit hat, müssen wir wie Tom im Palast des Königs doch erst entdecken und lernen, welche Auswirkungen es in unserem Alltag hat, nicht mehr bei Räubers, sondern im Palast des Königs zu leben.

Dass wir z.B. keine Angst mehr zu haben brauchen, verletzt zu werden, wenn wir unsere alten Schutzmechanismen und Verteidigungswälle wie dreckige Lumpen ablegen und uns der Liebe des Vaters und den Menschen um uns herum öffnen.

Dass wir es auch nicht mehr nötig haben, möglichst effektiv viel an uns zu raffen aus lauter Angst, sonst zu kurz zu kommen.

Wie Tom werden wir erst nach und nach erkennen, wie das neue Leben mit all seinen Auswirkungen und mit neuen Werten unseren gesamten Alltag prägt und durchdringt.

Ich wünsche uns allen, dass wir an diesem Tag  in jedem Moment und jeder Situation entdecken und erleben, wie die Wirklichkeit des neuen Lebens unseren Alltag hell und froh macht und die Regeln, Verhaltensweisen und Auswirkungen des alten Räuberlebens immer mehr verdrängt.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gesegneten Tag.

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