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Kinder als Botschafter Gottes

Claudia Schmidt über Psalm 8,3

Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet.

Psalm 8,3

Wenn eine junge Familie Nachwuchs bekommt, dreht sich erst einmal alles ums Kind. Schlafen, Arbeiten, Essen – alles wird auf den Rhythmus des Säuglings abgestimmt.

Wenn die Kleinen dann größer werden, geben sie oft weiter den Ton an. Sie sind Prinzen und Prinzessinnen, die genau wissen, was sie tun müssen, um zu bekommen, was sie haben wollen. Und die Eltern ziehen oft mit.

Das war nicht immer so. Zu biblischen Zeiten hatten Kinder fast gar nichts zu sagen. Sie mussten den Eltern gehorchen und durften nicht dazwischen reden, wenn Erwachsene sich unterhielten. Vor dem Hintergrund ist die Aussage aus Psalm 8, Vers 3 sehr ungewöhnlich: „Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet.“

David lobt in diesem Psalm Gott für seine Größe. Er ist fasziniert, dass Gott sich um den kleinen Menschen kümmert. Der Mensch ist sogar nur wenig niedriger als Gott gemacht. In dem Zusammenhang sagt David: „Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen, dass du vertilgest den Feind und den Rachgierigen.“

Gott kann durch kleine, schwache ohnmächtige Babys seine Macht bezeugen. Wie geht das? Kleine Kinder und Säuglinge sind nun einmal schwach und ohnmächtig. Ohne ihre Eltern verhungern sie! Genau das ist der Punkt. Kleine Kinder brauchen ihre Eltern, wie die Luft zum Atmen. Sie sind absolut abhängig von ihren Eltern.

Wenn ich so abhängig von Gott bin, kann seine Kraft mich stark machen. Gott sagt: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ (2.Kor 12,9) Wer sein Vertrauen voll und ganz auf Gott setzt, wird stark und mächtig. Dann kann der Feind einpacken. So hat David es auch erlebt, als er gegen Goliath kämpfte. Der Hirtenjunge David besiegt den Riesen Goliath, weil Gott ihn stark und mutig gemacht hat.

Wie aus dem Munde von Kindern eine Macht fließen kann, das habe ich vor einigen Jahren bei einem Familiengottesdienst erlebt. Als Teil vom Programm sangen die Kinder das Lied: „Schau in die Bibel rein. Du wirst begeistert sein. Dass sich darin ein Schatz versteckt, der dem gehört, der ihn entdeckt. Los komm, sei auch mit dabei!“  Das Gemeindehaus war voll und es waren viele Eltern da, die sonst eher selten in die Kirche gehen. Begeistert schmetterten die Kinder ihr Lieblingslied durch den Saal und die Erwachsenen klatschten am Ende euphorisch Beifall.

Bei den meisten Familien hatte ich nicht den Eindruck, dass sie zu Hause regelmäßig Geschichten aus der Bibel lasen. Ob sie den Schatz, der in der Bibel steckt, schon entdeckt hatten, konnte ich nicht sagen – und ob sie davon begeistert waren, auch nicht.

Auch an die Predigt kann ich mich nicht mehr so genau erinnern. Aber an das Lied erinnere ich mich noch sehr gut: „Schau in die Bibel rein. Du wirst begeistert sein…“ Dieses Lied war stärker als jede Predigt. Die Kinder forderten die Erwachsenen damit auf, die Bibel zu lesen und zu erwarten, dass sie dort etwas Wertvolles und Kostbares finden. Das war ein  wunderbares Zeugnis. Kein Pfarrer oder Prediger hätte das in meinen Augen besser machen können. Auf die Weise hat Gott aus dem Munde der Kleinen und Ohnmächtigen eine unwiderstehliche Macht fließen lassen. So macht Gott z. B. Ohnmächtige mächtig und Schwache stark.

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