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Kein Trick

Johannes Schmidt über 2. Chronik 20,6.

HERR, in deiner Hand ist Kraft und Macht, und es ist niemand, der dir zu widerstehen vermag.

2. Chronik 20,6

HERR, in deiner Hand ist Kraft und Macht, und es ist niemand, der dir zu widerstehen vermag. Würden Sie das so ohne weiteres vor einer größeren Menschenmenge aussprechen? Mir würde das schwerfallen, … allein schon wegen des Wortes „niemand“. Wie oft haben Menschen es auch anders erlebt! Ich habe zum Beispiel für eine Prüfung intensiv gelernt. Ich habe dafür gebetet, … und bin so richtig reingerasselt. Die Kraft und Macht Gottes waren für mich bei dieser Prüfung nicht erlebbar.

Diese Aussage des Königs Joschafats von Jerusalem ist wie ein Stachel. Was ist passiert? Heidnische Stämme planen, Jerusalem und die Städte Judas dem Erdboden gleichzumachen. Die ersten Truppen haben die östliche Grenze schon überschritten. Die Verantwortlichen sind sich ihrer schwierigen Situation nur zu bewusst. Panik droht auszubrechen. Was ist jetzt zu tun? Bis heute wird dann fast immer die Mobilmachung angeordnet. Doch der König geht einen anderen Weg. Er ordnet einen Bußtag an. Er beginnt diesen Tag mit einem Gebet. Er benutzt die Worte vom Anfang: HERR, in deiner Hand ist Kraft und Macht, und es ist niemand, der dir zu widerstehen vermag. 

Ich finde: Er lehnt sich damit ziemlich weit aus dem Fenster. Die Übermacht der Feinde ist beängstigend … und er betet! Er setzt auf die Macht Gottes. Die ist für ihn unbeschränkt. Für manche ist das, wie das Pfeifen im dunklen Wald oder ein billiger Trick oder eben nur Propaganda. Der König will sich und die Seinen aus dem Sumpf der Entmutigung ziehen. Der berühmte Baron von Münchhausen lässt grüßen. Das wird doch nichts, oder?

Ja, so können wir es sehen. Andererseits ist für mich auch klar: Josaphat ist mutig. Und dieser Mut hat bei ihm mit den Erfahrungen der Vergangenheit zu tun. Wer sich auf diesen Gott verlässt, ist niemals verlassen. Dieser Gott sitzt in jedem Fall am längeren Hebel, … auch wenn ich es jetzt gerade nicht wahrnehmen kann. Das ist keine Durchhalteparole.

Der König bekennt ein paar Verse weiter: Ja, wir wissen nicht, was wir tun sollen. Und gerade deshalb sind unsere Augen auf dich gerichtet. Er jubelt nicht einfach über die Not hinweg. Er setzt sein Vertrauen im Gespräch mit Gott vielmehr auf diesen Gott. Der hat ja sein Volk schon immer geschützt und getragen. Der König traut es ihm auch jetzt wieder zu. Damit will er auch uns ermutigen. Ja, es kann herausfordernd und schwierig werden. Dann erinnern Sie sich an diese oder andere Geschichten der Bibel. Lassen Sie sich bitte nicht einreden, dass dies ja nur ein billiger Trick oder Propaganda sei.

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