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/ Wort zum Tag

Jubelklänge

Christian Huth über Habakuk 3,18.

Ich will mich freuen des HERRN und fröhlich sein in Gott, meinem Heil.

Habakuk 3,18

Heute ist Sonntag. Sogar ein besonderer Sonntag, der „Weiße Sonntag“. Dieser erste Sonntag nach Ostern wird im Kirchenjahr „Quasimodogeniti“ genannt. Das bedeutet: „Wie die neugeborenen Kindlein.“ Es erinnert an den Beginn eines neuen Lebens, das ja meistens mit viel Glück und Freude verbunden ist. Die Gläubigen dürfen sich „wie neugeborene Kinder“ fühlen, nachdem zu Ostern der Tod besiegt ist durch die Auferstehung Jesu und dem Kind Gottes ein neues Leben geschenkt wurde. Wer mit diesem auferstandenen Christus verbunden ist, darf innerlich und äußerlich jubeln, vielleicht so, wie es heute in der Tageslosung der Herrnhuter Brüdergemeine gegeben ist: Habakuk 3,18: „Ich will mich freuen des HERRN und fröhlich sein in Gott, meinem Heil.“

Der Prophet Habakuk hatte es mit demselben Gott wie wir zu tun, aber vielleicht noch etwas andere Gründe für seinen Jubel. Er war mit seinem Volk Juda in einer sehr angegriffenen und für ihn höchst betrüblichen Lage. Es gab internationale Krisen. Das Megareich Babylon erhob sich am Ende des 7. Jhd. vor Christus wie ein Feuersturm und besiegte die anderen Großreiche Assyrien und Ägypten. Und nun drohte Babylon alles, also auch Juda, unter seinen Füßen zu zertreten. Zudem war der Prophet sehr entsetzt über die innerliche Lage Israels. Denn Juda war verfallen und geschwächt durch Gottlosigkeit und schlechte Führung, Lüge, Korruption und soziale Ungerechtigkeit. „Das Gesetz ohnmächtig, und die rechte Sache kann nie gewinnen!“ klagt Habakuk. Und er leidet unendlich für sein Volk und fragt weiter: „Warum greift Gott nicht ein?“ Oder die uns auch bekannte Frage: „Warum lässt ein guter Gott das zu?“ - Aber dann rennt der Prophet nicht verzweifelt weg, sondern spricht mit Gott und erfährt: Judas Gottlosigkeit wird gerichtet und gestraft durch das heidnische Babylon. Babylon wird von Gott zu seiner Zeit aber auch gestraft werden. Denn Gott ist immer noch der Herr, auch in der Weltgeschichte! Es geht um Gottes immer währende Gerechtigkeit in einer gottlosen Welt. Niemand wird an Gott und seiner Gerechtigkeit vorbeikommen. Darüber jubelt Habakuk.

Und darüber dürfen auch wir jubeln. Nicht, weil wir humanistisch-aufgeklärten Europäer besser und gerechter wären als die Menschen im alten Israel oder in Babylon, sondern weil Gott alle Menschen und Völker gerecht richtet. Auch die großen und kleinen Herrschaften unserer Zeit und der Zukunft werden sich vor Gott verantworten müssen.

Und Menschen bekommen im Glauben an Gottes Sohn Jesus Christus die Gerechtigkeit Gottes geschenkt! Ihre Namen sind im Himmel geschrieben. Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind, sagt Jesus Christus den Gläubigen (Lukas 10,20) zu. Nach Ostern ist das nicht nur eine Verwaltungsformalität für vergangene Namen. Denn durch die Auferstehung Jesu hat die größte Anfechtung in unserem Leben, der Tod, alle Macht verloren. Nicht nur unser Name hat also bei Gott Zukunft, sondern wir selbst, als die Persönlichkeiten, die Gott einzigartig erschaffen hat. Wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert bis hinein in die Auferstehung, sagt Paulus. Oder wollen wir sagen: neu geboren, wie ein Kindlein? Und Petrus preist Gott: Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren, damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige Hoffnung haben und das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe empfangen, das im Himmel für uns aufbewahrt ist. In diesen Jubel dürfen wir als Kinder Gottes mit einstimmen.

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Kommentare (3)

Jacqueline G. /

Danke für ihre gute Auslegung!

Erika /

Vielen Dank für die sehr gutes Auslegung, Erklärung des Losungswort aus den Buch Habakuk.

Constanze G. /

Ich freue mich dass unsere Namen im Himmel geschrieben sind,jubel!